Thema: (?) (82) Barfrankaturen als Notbehelf bei Wiederaufnahme des Postverkehrs 1945
Knorkes Am: 06.02.2011 14:51:19 Gelesen: 108306# 39@  
Hallo Erdinger, Hallo Stempelfred !

Eure Diskusion, die Stempelformen betreffend, gibt mir Anlass für eine grundlegende Betrachtung:

Gebührenstempel kamen üblicherweise für bestimmte Sendungsarten (Massenauflieferungen, Drucksachen u.s.w.) im gesamten Reichspost-Gebiet zum Einsatz. Durch die Reichspost-Direktion war lediglich der Wortlaut "Gebühr bezahlt" und die Stempelfarbe Rot vorgeschrieben. Zur Stempelform gab es hingegen keine Festlegungen.

Es wurden aber oftmals gleiche Stempel durch ein Leitpostamt in Auftrag gegeben- und an Zweigpostämter und Poststellen I verteilt. Soweit die Gebührenstempel nicht durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen waren, sind sie auch weiterhin im Nachkriegs-Briefpostverkehr eigesetzt gewesen. Was allerdings verwundert ist die Tatsache, dass nach dem 2. Welkrieg nur noch einige wenige, der in der Inflazeit weit vereiteten Einnahme-Nachweisstempel, vorkommen.

Dort, wo Gebührenstempel nicht mehr greifbar waren, kamen zweckentfremdete Stempel (z.B.: "Bezahlt" "Entwertet"), Stempel aus dem Paketdienst (wie "Zustellgebühr bezahlt" u.a.) Freistempelaptierungen und Eigenbaustempel (aus Handdruckkasten gesetzt oder Schnitzstempel) zum Einsatz. Daraus resultiert letztendlich die Formenfülle bei den Nachkriegs-Barfrankaturen.
 
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