Thema: (?) (39) Deutsches Reich Germania: Auslandspaketkarten und Tarife
Postgeschichte Am: 05.03.2011 21:08:36 Gelesen: 49795# 4@  
@ portocard [#2]

Die Erklärung der Postpakettarife sind in dieser Zeit je nach Bestimmungsland und Leitweg unterschiedlich. Bei der mit Paketkarte vom 01.11.1913 versandten Paket handelt es sich ein Postfrachtstück, von Frankfurt nach Spanien. Für Postfrachtstücke, die durch die Staats- oder Privat-Eisenbahnen oder durch Speditionen befördert wurden, waren je nach Leitweg (es gab deren 6!) individuelle Gebühren zu zahlen. Die Vermerke auf den Paketkarten geben den Transportweg und das beauftrage Transportunternehmen wieder.

Bei der hier angesprochenen Paketkarte wurde der Leitweg über Altmünsterol (=direkter Landweg) nach einem Ort auf dem Festland gewählt. Für ein Paket bis 5 kg waren 1,90 Mark an Porto zu zahlen. Hinzu kam die Versicherungsgebühr. Diese kann nur anhand der Gebührenangabe auf der Paketkarte von 1,16 Mark nachvollzogen werden, da die Paketkarte keine Rückschlüsse auf den Inhalt des Paketes zulässt.

Für Pakete mit Gold- u. Silbersachen, Pretiosen, Juwelen, Uhren, Wertpapiere, barem Geld, Gold- und Silberbarren u. dergl. waren für deutsche Versicherungs-Gebühr für je 300 M 5 Pf., mindestens 10 Pf. fällig, für fremde Versicherungs-Gebühr waren für je 240 Mark 1,16 Mark zu entrichten. Da die 1,16 Mark berechnet wurden, handelte es sich offensichtlich um die fremde Versicherungsgebühr. Das Porto der Paketkarte setzt sich also zusammen aus:

Gewichtsporto 1,90 Mark
ausl. Versicherungsgebühr 1,16 Mark, gerundet 1,20 Mark
ergibt insges. 3,10 Mark, also portorichtig frankiert.

Das Porto bezieht sich nur auf den Leitweg über Altmünsterol. Für andere Leitwege ergeben sich andere Gebühren.

Gruß
Manfred
 
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