Thema: Die Stempelmaschinen Universal und Standard
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2011 17:53:49 Gelesen: 46913# 5@  
@ heide1

Die zeitliche Abfolge von der Universal- zur Standard-Stempelmaschine hat wie folgt statt gefunden:

1. Der Amerikaner Walter H. Bowes entwickelt die Universal-Stempelmaschine und versucht sie auch in Europa auf den Markt zu bringen.

2. Nach ersten Kontakten, die er noch selbst geknüpft hat, läuft es in Deutschland über die Firma Wiener, Levy & Co, Berlin.

3. Die Zusammenarbeit ist unbefriedigend. Es kommt die neu gegründete Firma Universal Stempel Maschinen Gesellschaft m.b.H., Berlin ins Spiel.

4. Diese Firma wird von der Deutschen Post- und Eisenbahn-Verkehrswesen-Aktiengesellschaft Staaken-Berlin (DAPAG) übernommen und firmiert unter dem Namen Universal Stempelmaschinen Gesellschaft m.b.H., Staaken. Sie geht im Jahr 1918 in Liquidation.

5. Nach der Liquidation des Tochterunternehmens übernimmt die DAPAG selbst das Geschäft.

6. Die Wartung und Instandsetzung der Maschinen liegt bei der Firma Heinrich H. Klüssendorf, Berlin. Klüssendorf, ein ehemaliger Betriebsleiter der DAPAG, entwickelt auf Grundlage der Universal eine eigene, in vielen Details verbesserte Stempelmaschine vom Typ Standard. Die Standard- lösen ab 1926 die Universal-Maschinen ab, die aber parallell dazu weiter verwendet werden, bis sie nicht mehr reparabel sind. Beide Maschinentypen findet man in Deutschland noch bis in die 1960er Jahre.

Meine Zusammenfassung basiert auf dem Ende 2010 veröffentlichten Buch von Dr. Walter Kohlhaas und Inge Riese: Die Halbstempelmaschinen Universal und Standard.

http://www.poststempelgilde.de/rezension_band_177.html

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
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