Thema: Pin Group: Wie geht's dem Post Konkurrenten ?
privatpostsammler Am: 28.02.2008 21:42:46 Gelesen: 81014# 40@  
PIN-Töchter: Ex-Besitzer erwägen Rückkauf

Posttip.de (27.02.08) - Die Zerschlagung der PIN Group nimmt konkretere Formen an. Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge wollen einige der früheren Besitzer ihre Briefdienste zurückkaufen, die sie in den letzten Jahren an die PIN Group veräußert hatten. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es bisher nicht.

Demnach prüft die Verlagsgesellschaft Madsack zur Zeit, ob sie die PIN Mail Hannover (Citypost) übernehmen kann und will. Ähnliche Gedanken macht sich der Mittelbayerische Verlag über die Citymail Regensburg und der Holtzbrinck-Verlag über die Mainpost Logistik. Der Münchner Pressegrossist Trunk ist an der PIN München interessiert. Sogar der Axel-Springer-Verlag, der mit seiner Weigerung, weiterhin Geld in die PIN zu stecken die Krise ausgelöst hatte, überlegt laut "Handelsblatt", die Punkt Direkt in Hamburg zu kaufen, um sie für die Zustellung der Anzeigen- und Wochenblätter zu nutzen.

Ungeachtet dieser Überlegungen will der Insolvenzverwalter der PIN, Bruno Kübler, weiterhin einen Investor finden, der die ganze Gruppe oder zumindest einen großen Teil davon übernimmt. Sein Sprecher erklärte, es gebe weiterhin ernsthafte Interessenten, die den Kauf bereits intensiv prüfen. Gerüchte, der französische Ex-Monopolist La Poste wolle die PIN Group gemeinsam mit einem Finanzinvestor kaufen, kommentierte der Sprecher nicht.

Es ist auch unklar, ob eine Übernahme der PIN Group durch La Poste überhaupt mit EU-Recht vereinbar ist. Der Kompromiss zur EU-Vereinbarung über den Post-Binnenmarkt sieht vor, dass nur Unternehmen, deren Heimatmarkt schon liberalisiert ist, selbst auf anderen europäischen Postmärkten aktiv sein dürfen (posttip.de berichtete). In Frankreich hat das Briefmonopol jedoch noch Bestand – das macht ein Engagement von La Poste schwierig. Im Paketbereich dagegen ist La Poste bereits mit dem Paketdienst DPD vertreten.

In einer Mitteilung an die Mitarbeiter heißt es dann auch, in den Verhandlungen gebe es noch keine wesentlichen Fortschritte und eine kurzfristige Lösung sei nicht ihn Sicht. Da das Insolvenzgeld für viele Tochterfirmen Ende Februar ausläuft, droht das Ende weiterer PIN-Postdienste.

(Quelle: http://www.posttip.de/news/22657/PIN-Toechter-Ex-Besitzer-erwaegen-Rueckkauf.html)
 
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