Thema: (?)(45) Bund Dauerserie Blumen mit Plattenkanal und Streifengummierung
funnystamp Am: 24.06.2011 11:27:59 Gelesen: 55808# 21@  
@ drmoeller_neuss [#20]

Klar sind das Druckzufälligkeiten, also produktionsbedingte Fehler, genauso wie Plattenfehler, hier ist also der Fehler vor dem Druck auf der Platte erfolgt, bei Druckzufälligkeiten eben während des Drucks.

Wenn Herr Zerbel mir schreibt, dass zwischen zwei Waschvorgängen (im Abstand von jeweils einer Stunde) beim Druck der Rollenmarken etwa 7 Kilometer Papierbahn bedruckt worden sind, und man die Markengröße und Markentaktung berechnet, so können zwischen zwei Reinigungsintervallen ca. 10.000 Marken mit entsprechend gleichem Merkmal (Punzendrucke, Farbklekse ...) auftauchen.

Das kann u.U. sehr reizvoll sein, grobe "Fehler" hier zu dokumentieren oder die Entwicklung hier zu zeigen, sofern man entsprechendes Material findet.

So habe ich z.B. bei der SK-Ausgabe "Schinkel" bereits ca 240 verschiedenen Farbklekse dokumentiert, manche sind nur in Einzelexemplaren vorliegend, andere hingegen zig-fach und das auch noch bei unterschiedlichen Zähnungseinstellungen (nach links, rechts, oben oder unten verschobene Zähnung).

Auch bei der Ausgabe "Edelweiß" der Blumenserie habe ich bereits über 100 solcher Kleckse gefunden, die vielfach zu dokumentieren sind.

Ein weiterer, sehr beliebter Produktionsfehler sind Verzähnungen, Teilzähnungen oder ungezähnte Marken. Auch diese werden im Michelkatalog u.U. gelistet.

Nun ist die Michelredaktion bekannt dafür, dass sie nicht jede Lapalie als Abart in den Katalog aufnimmt, interessanterweise jedoch gerade diese Produktionsfehler. Dies scheint wohl den Willen zu dokumentieren, hier auch den Produktionsvorgang in den Katalog aufzunehmen (zumindest in Ansätzen), denn bei Dauerserien ist immer wieder zu beobachten, dass bei langen Laufzeiten sich die Drucktechnik ändert (so z.B. die verschiedenen SAD-Aufdrucke bei den SWK).
Und da Marken ja gedruckt werden erscheint es für so manchen Sammler vielleicht interessant, nicht nur die Marke als solche oder auch deren Verwendung (Stempel, Briefform, Herkunft ...) zu dokumentieren, sondern vielleicht auch die Produktionsweise.

So kann der reine Markensammler eben sich im Michel über die Marke selbst informieren, der engagierte Sammler aber bekommt bei Michel zumindest einen ersten Hinweis über Vertiefungsmöglichkeiten zur Marke. Und ich denke, dass dies ein guter Ansatz ist, den die Michelredaktion hier zeigt.

mit besten Grüßen

Hermann
 
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