Thema: Bund: Michel Katalogpreise für ** und o / Tausch unter Sammlern
petzlaff Am: 26.06.2011 08:47:50 Gelesen: 13053# 9@  
@ AfriKiwi [#8]

Zum letzten Mal hat das der Schwaneberger Verlag im Jahr 1965/1966 gemacht. Damals wurden die vorher total überhöhten Preisangaben auf "Netto"-Niveau gestellt. Was heute nach fast 50 Jahren davon übrig geblieben ist sieht ein Blinder mit 'nem Krückstock. Auch früher gab es schon mal eine ähnliche Reform, nämlich 1923/1924, als der sog. "Goldmichel" kurz nach dem Ende der Inflationszeit versuchte, die Preise realistischer als vorher darzustellen - da ist so mancher Sammler ziemlich frustriert gewesen.

Deine Idee, das katalogisierte Preisgefüge permanent dem tatsächlichen Marktgeschehen anzupassen ist Utopie - wer soll das machen? So viele fachkundige Arbeitskräfte gibt es nicht, die das stemmen könnten. Viel sinnvoller ist aus meiner Sicht, die "Katalogpreise" völlig zu streichen, wie es in vielen numismatischen Katalogen praktiziert wird, und damit dem Sammler freie Hand zu lassen, wie er seine Marken wertmäßig einschätzt. In Zeiten, wo das Interesse an der Philatelie handelstechnisch bis auf wenige Ausnahmen gleich NULL ist, bedeutet es zum Fenster hinausgeworfenes Geld, jedes Jahr eine neue bepreiste Katalogauflage zu editieren - bringt dem Verlag natürlich eine Menge Kohle ein, zumindest von den ewig Gestrigen Katalogverliebten.

Was in einen Katalog unbedingt hineingehört sind natürlich Auflagezahlen. Vielleicht könnte ohne Preise, allein über die objektive Seltenheit der Marken das Interesse am Sammeln wieder erhöht werden. Wäre natürlich ein voraussehbarer Umsatzeinbruch für die Katalog-Mafia.

LG, Stefan
 
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