Thema: Schwaneberger: Kritik an der Michel Redaktion und den Katalogen
petzlaff Am: 30.06.2011 19:41:06 Gelesen: 59106# 80@  
@ wulbri99 [#79]

Die Katalogisierungswelle für waagerechte Paare begann mit der BRD-Ausgabe Burgen und Schlösser, da diese Marken in Normalkonfektion in Rollen bzw. Heftchen ausgegeben wurden. Die Bögen wurden nur über die Versandstelle, also zur Ausbeutung von blauäugigen Sammlern vertrieben. Die Katalogredaktionen machten daraus künstliche "Raritäten" und weckten damit die Begehr nach solchen Paaren. Begehrlichkeit macht immer gieriger - also wurden auch ältere Ausgaben in waagerechten Paaren gelistet, weil es sich wunderbar auf dieser Welle mitreiten liess. Logisch - wenn ein Sammelgebiet langweilig wird, müssen halt Normalitäten künstlich zu Seltenheiten hochstilisiert werden. Es ist geradezu grotesk, was sich manche Befürworter dieses Paarewahns alles für Argumente einfallen ließen, die angebliche Seltenheit zu verargumentieren - das ging/geht soweit, dass die Praxis von Postbeamten, Marken am Schalter aus dem Bogen zu trennen wertbestimmend betrachtet wurde/wird.

Schließlich fördert das ja auch den jährlichen Katalogverkauf mit entsprechendem Profit für das Redaktionshaus. Mit dem Beitritt der ehemaligen DDR zur BRD wurde natürlich dieses Geschäft auch auf die alten Serien der DDR ausgeweitet. Heute kräht kein Huhn und kein Hahn mehr nach den Paaren der BRD - den Paaren der ehemaligen DDR wird es in absehbarer Zeit genauso ergehen, nämlich genau dann, wenn die Sammlerschaft einmal mehr aufwacht und keine Umsätze mehr mit künstlich gepushten Objekten machen kann.

LG, Stefan
 
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