Thema: Die Philastempel Datenbank - Dokumentation und Auswertung
stephan.juergens Am: 04.07.2011 23:10:58 Gelesen: 733539# 46@  
Hallo,

vielleicht ist es ein wenig zu früh, sich schon wieder zu Wort zu melden, aber zumindestens bin ich nicht ganz alleine. :-)

Einige Anmerkungen:

a) Den Zielen von Anderson, einheitliche Bezeichnungen für die Stempelform zu haben, kann ich nur zustimmen. Warum soll ein Zeilenstempel bei den Bayernsammlern (ich hoffe jetzt mal, dass es dort auch Zeilenstempel und nicht nur Mühlsteine gibt) einen anderen Namen haben als bei den Preussen- oder Hannover-Sammlern. Auch wenn sich in diesen Sammelgebieten historisch gewachsen unterschiedliche Namen für die gleichen Stempel eingebürgert haben. Insbesondere dann, wenn die etablierten Namen ihre Schwächen haben (ein "Langstempel" z.B. für dreibuchstabige Orte wie Hof ist nun mal nicht lang.)

b) Bezeichnungen von Stempelformen nach ihrem Stecher (was m.W. Klaucke ist) oder dem Stempelgerät, mit dem Sie abgeschlagen wurden ist wiedersinnig. Bickerdike ist nun mal keine Stempelform. Dort ist eventuell ein eigenes Feld für das Stempelgerät eine bessere Lösung. (Hier ist das Feld Stempelart eventuell noch ausbaufähig. Dort sind im Augenblick auch noch Funktion (z.B. Tagesstemepl) und Art des Stempelgeräts (Maschinenstempel) gemischt. Aber das ist eine andere Baustelle.) Und Hinweise auf "Klaucke" und "Bickerdike" kann man auf jeden Fall im Feld Beschreibung unterbringen. Ich hoffe doch, dass wir irgendwann eine "Volltextsuche" bekommen, die einen beliebigen Begriff in allen Feldern sucht.

c) M.E. hat Anderson die von Ihm vorgeschlagenen Benennungsregeln an mehreren Stellen verletzt. Zum einen gibt es Stempel, welche die das gleiche Aussehen haben (wie oben schon erwähnt: Bogenrahmenstempel und Hufeisenstempel) zum anderen gibt es Bezeichnungen, die unnötig kompliziert sind (Kreis, die Text aufnehmen, heißen Kreise, wenn sie keinen Text aufnehmen heißen sie Ringe und wenn es ein Doppelkreis ist, zwischen dem kein Text steht, kann es sich auch um einen Reif handeln.) Klar, wenn ich ein Medium habe, bei dem ich viel Text unterbringen kann, aber wenige Bilder, dann brauche ich präzise Beschreibungen, um einen Reifstempel mit Kreis (http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/350) von einem Zweikreisstempel und einem Dreiringstempel zu unterscheiden. Aber wir haben hier immer ein Bild zur Verfügung. Kurz: M.E. haben sich Teile der Präzision von Anderson durch die technische Entwicklung überlebt.

d) Mein persöhnliches Problem mit Anderson ist, dass die Stempelbezeichnungen für mein Hauptsammelgebiet Wortmonster sind "11-er Rost-Rundstempel mit Nummer" bzw. "Punktrost-Rechteck mit Nummer" bei einem Sammelgebiet, bei dem es zwei verschiedene Nummernstempel-Arten gibt (Nummernstempel mit Punkten und Nummernstempel mit Balken). Dazu kommen noch einige Untertypen (bei den punktierten gibt es unterschiedliche Muster bei den Punkten) und einige - in der Regel nur wenige Wochen benutzte - Versuchsstempel.

Gruß
Stephan
 
Quelle: www.philaseiten.de
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