Thema: Die Philastempel Datenbank - Dokumentation und Auswertung
Carolina Pegleg Am: 06.07.2011 19:14:34 Gelesen: 738040# 53@  
@ stephan,jürgens [#46], @ Concordia CA [#48]

Es gibt jetzt rund 80 Auswahlfelder für "Stempelform" bei etwa 1,000 gespeicherten Stempel. Realistisch kann man also im entsprechenden Auswahlfeld bei 10,000 oder 100,000 Stempeln im Endausbau mehrere hundert Stempelformen erwarten. Ich persönlich ziehe aus dieser Genauigkeit keinen Nutzen -- es wird ja nur in Worte übersetzt, was aus dem Stempel selbst schon ersichtlich ist. Daher wollte ich die Frage, ob man sich über die Kosten/Nutzen dieser Genauigkeit inklusive der damit verbundenen enormen Arbeit für die Stempelredakteure Gedanken gemacht hat.

Wennn tatsächlich jemand dieses Feld nutzt, und sich Stempel nach der Form anzeigen lässt, dann ist der Aufwand ja OK. Aber wenn niemand nach dieser Information sucht -- was soll das dann? Die Oberkategorien nach Anderson (wenn es solche gibt, ich habe das Buch nicht), reichen vielleicht aus. Also "Zeilenstempel" ist vielleicht "gut genug" -- egal ob jetzt 1, 2, 3, 4 -zeilig und mit/ohne Ornamenten etc. etc. Meine Meinung eindeutig: weniger ist mehr. Wer sich wirklich für die "exakte" verbale Beschreibung des Stempelbildes interessiert, mag sich das Buch kaufen. Vor diese Wahl gestellt, würde man dann sehen, wie wichtig diese Information den Nutzern wirklich ist.

Letztlich ist mir das aber egal -- ich werde mich an der Stempeldatenbank in jedem Fall beteiligen. Ich wollte die Frage der tatsächlichen Nützlichkeit dieses Felds -- insbesondere für ausländische Stempel -- nur ansprechen, und zwar bevor jetzt tausende weitere Stempel eingegeben werden, und sich doch irgendwann herausstellt, dass das Unterfangen doch uferlos wird. Es ist ein wichtiger Gesichtspunkt, die Datenbank so zu aufzubauen, dass sie möglichst von alleine, ohne grossen Zeitaufwand von Freiwilligen, läuft.

Ein wirkliches Problem sehe ich allerdings in dem krassen Gegensatz von "Supergenaugkeit" bei der Stempelform und der unsystematischen Erfassung des Feldes Stempelart -- ein ziemliches Durcheinander was da zur Auswahl steht -- und der Schwierigkeit (Unmöglichkeit) bei der Eintragung von Maschinen oder Duplexstempeln sowohl den Stempel als auch den Entwerterteil zu beschreiben.

Es muss meiner Meinung ein komplett neuer Ansatz her. Ich habe mal auf einem Papier versucht eine Systematisierung zu entwerfen. Die erste Angabe sollte wahrscheinlich die "Betriebsart" des Stempels gemäss Bochmann sein -- ohne den Begriff Betriebsart zu verwenden und etwas modernisiert (Tintenstrahlenwertungen). Damit hätte man auf der ersten Ebene relativ sauber, Hand-, Roll-, und die wesentlichsten Erscheinungsformen von Maschinenstempeln auseinandersortiert. Auf der zweiten Ebene würde ich die postalische Einrichtung von der der Stempel geführt wurde, erfassen, also Postamt, Feldpostamt, Bahnpostamt, Strassenbahnpostamt, etc. Die letzte Ebene gebührt der Funktion des Stempels (Aufgabestempel, Ankunftsstempel, Gelegenheitsstempel (!) etc.). Derzeit ist "Maschinenstempel" eine Stempelart, obwohl (jedenfalls in den USA) Maschinenstempel auch als Bahnpoststempel eingesetzt wurden, was eine andere 'Stempelart' ist. Dieser Stempel kann natürlich dann auch ein "Not" (= nur hilfsweise eingesetzter) Stempel sein, was wieder eine andere "Stempelart" wäre. Mit anderen Worten, die derzeitigen Stempelarten sind nicht trennscharf. Es muss für die "Stempelart" wirklich eine bessere Klassifizierung her. Insbesondere: Da "Gelegenheitstempel" in allen Zusammenhängen vorkommen, sind sie keine trennscharfe "Stempelart." Feldpost-Gelegenheits-Tintenstrahl-Stempel? Gibt es! Welche Stempelart?

Wenn die Betriebsart "Hand" ist, reicht das derzeitige Feld für Stempelform. In allen anderen Fällen, also Handroll-, Duplex-(Hand)-Stempel oder Maschinenstempel, muss es möglich sein auch die Form des Entwerters per "drop down Menue" zu erfassen: Wellen, Balken, etc. (oder 4-, 5-, 6- Wellen/Balken, wenn man es genauer will) plus etwaigen Text im Entwerter.

Schlieslich, ein Feld in dem der landläufige Name oder Kategorisierung in der Literatur, also eben Bickerdike etc. eingetragen wird, würde ich persönlich bevorzugen gegenüber dieser Angabe unter "Beschreibung." Bei Maschinenstempeln mag man vielleicht sogar grundsätzlich über ein Feld "Hersteller" nachdenken. In jedem Fall sollte die übergeordnete Kategorisierungen, nach der Stempel in der Literatur tatsächlich zusammengefasst und abgehandelt werden, erfasst werden. Weder das Feld "Stempelform," noch die "Stempelart," führt zusammengehörige Stempel derzeit so zusammen, wie sie zusammen gehören. Bickerdike-Stempel haben verschiedene "Formen" und es können Abgangs, Ankunfts, und Gelegenheitsstempel sein. Bei anderen Stempeln, kann es noch komplizierter sein. Ich weiss, dass das alles nicht leicht ist, aber die in der Praxis wichtigsten Kategorisierungen (Bickerdike, Klaucke etc.) in die Beschreibung zu verbannen, während die relativ unwichtigere Stempelform genau erfasst wird, finde ich unbefriedigend.

Herzlichen Dank nochmals an Alle, die sich an der Stempeldatenbank beteiligen, Richard und Jürgen sicher vorweg, -- meine Bemerkungen bitte nicht als Motzen missverstehen. Es wurde ja an anderer Stelle ausdrücklich nach Input gefragt. Wenn sich das alles so nicht umsetzen lässt, meine Unterstützung habt ihr trotzdem ...

Arno
 
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