Thema: Brief oder Postkarte ?
Pommes Am: 25.08.2011 21:54:06 Gelesen: 7589# 4@  
Hallo Karl,

meines Erachtens handelt es sich um eine Versendungsform, an die die damalige Postverwaltung nicht gedacht hat. Daher wohl auch die Blaustift und Violettstiftorgie, die man auf dem Beleg erkennen kann. Ältere Bildungsbürger könnten die Versendungsform auch "sui generis" nennen.

Wer von einem Brief ausgeht, kann von einem Umschlag mit Inhalt (ggf. auch ohne diesen) oder aber an einen sog. Faltbrief denken. Wer von einer Postkarte ausgeht, kann von einer rechteckigen Form aus einlagigem Papier, Pappe oder Karton oder einem sonstigen Material denken. Es gab aber auch Postkarten mit Antwortteil, wo es eben in der Mitte geknickte Versendungsformen gibt, die an einen Faltbrief erinnern könnten, aber offiziell waren es eben doch Postkarten.

Nach meinem Wissen wurden früher z. B. auch Bierdeckel u.ä. mit Marke freigemacht versandt, anstandslos befördert und zugestellt. Dabei würde auch niemand die Frage stellen, handelt es sich jetzt um eine Postkarte oder etwas anderes. Leider würde so etwas heute am Postschalter nicht mehr angenommen. Interessant wäre die Frage, was geschieht, wenn man so etwas heute in den örtlichen Briefkasten wirft.

Die eigentlich bedeutsamste Frage, die Du stellt ist ein Wort, nämlich: "sammelwürdig?". Ich sage: "Auf jeden Fall!", dass die Hälfte fehlt, ist zwar ärgerlich, aber dieser Beleg ist dennoch etwas ganz besonderes.

Noch kurz zu [#2]. Ich denke, Du hast hier etwas falsch verstanden. Nicht jede Postkarte ist auch eine Ganzsache. Wohingegen eine komplette Postkarte oder eine komplette Ganzsachen-Postkarte ein Ganzstück ist. Daher, Ganzsache: mit eingedrucktem Wertstempel ist i. O., aber, ein Ganzstück kann ohne Weiteres auch eine Ganzsache sein. Es gibt da ja auch noch die von der Mehrheit der Sammler (wenn ich mich richtig erinnere von Dir z. T. ganz anders beurteilten) nicht so beliebten Ganzsachenausschnitte.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
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