Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 13.10.2011 16:36:03 Gelesen: 900357# 101@  
In Deutschland zu Hause - Einfallsreichtum »Alltag«

Manchmal ist es vielleicht das spezielle Design einer Thermosflasche, die wir irgendwo auf der Welt in die Hand nehmen, welches uns plötzlich an unser Zuhause erinnert; Form, Farbe und Funktion schlagen damit die Erinnerungsbrücke in die Heimat. In vielen Fällen steht auch hinter der Entwicklung von technischen Geräten oder Designobjekten im Einzelfall ein Erfinder oder eine Entwicklerin und häufig genug sind damit auch konkrete Patentanmeldungen verbunden gewesen.

Gerade Deutschland blickt in dieser Hinsicht auf eine umfangreiche Palette von Erfindungen zurück, und auch aktuell werden Jahr für Jahr mehrere tausend neue Patentanmeldungen eingereicht. Die Namen der jeweiligen Erfinder sind der Öffentlichkeit zumeist unbekannt. Vor diesem Hintergrund stellt die Briefmarkenreihe "In Deutschland zu Hause" in besonderer Weise eine Verbindung zu dem her, was das "Land der Ideen" ausmacht. Auf dieses Phänomen, dass auch im Alltäglichen stets etwas Besonderes enthalten ist, möchte die Edition aufmerksam machen.

Thermosflasche (Reinhold Burger 1903)
Die Idee kam aus der chemischen Forschung: Eine doppelwandige Flasche mit einem Vakuum zwischen den beiden Glaskörpern hält Stoffe so gut kalt wie heiß. Der in Berlin ansässige Glasfabrikant Reinhold Burger griff das auf und meldete 1903 einen entsprechend konstruierten Behälter für Nahrungsmittel zum Patent an. 1904 begann die Produktion der Flaschen, für die nach einem Wettbewerb zur Namensfindung die Bezeichnung "Thermos" zur Marke wurde.

Currywurst
Aus unserem heutigen Alltag ist sie nicht mehr wegzudenken: Als kleine Stärkung zwischendurch oder auch als später Imbiss auf dem Nachhauseweg nach dem Kinobesuch - die Currywurst gehört dazu. Liedermacher wie Herbert Grönemeyer oder Autoren wie Uwe Timm widmen diesem Snack eigene Arbeiten. Entwickelt wurde die charakteristische, spezielle Gewürzrezeptur in der unmittelbaren Nachkriegszeit vermutlich von Herta Heuwer in Berlin; inzwischen eroberte die heiße Köstlichkeit jedoch die Gaumen in ganz Deutschland und darüber hinaus.

Doppelkammerteebeutel (Teekanne 1949)
Es begann mit einem Missverständnis: 1904 verschickte ein amerikanischer Importeur Teeproben in kleinen Seidensäckchen. Seine Kunden entnahmen die Blätter nicht wie vorgesehen, sondern gaben den kompletten Beutel in die Kanne. Absicht steckte dagegen hinter einem Produkt der Dresdner Firma Teekanne: Die gezuckerten, in Mull verpackten Teeportionen, sogenannte "Teebomben", die während des Ersten Weltkrieges auf den Markt kamen, markierten den Beginn einer Erfolgsgeschichte. 1949, mittlerweile im niederrheinischen Viersen ansässig, ließ Teekanne den noch heute gebräuchlichen Doppelkammer-Aufgussbeutel patentieren, der ein optimales Umspülen mit dem Teewasser ermöglicht und die volle Aromaentfaltung garantiert.





Entwurf: Thomas Serres, Hettingen Papier Gestrichenes, weißes, fluoreszierendes
Motiv: Foto Isolierflasche © Emsa GmbH / Foto Currywurst © Cornerman_Erich Eggimann / Polylooks / Foto Teebeutel
Wert: 0,45 Euro
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 x 26,20 mm
Papier: Gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP 2
Ausgabetag: 13. Oktober 2011
MiNr. 2891
 
Quelle: www.philaseiten.de
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