Thema: Wann gehören Sammlermarken in die Tonne ?
Günther Am: 21.10.2011 10:59:03 Gelesen: 30244# 32@  
Das Thema ist: „was gehört in die Tonne“. Daß sich darauf keine leichte Antwort finden läßt, war klar.

Es gibt einen Übergang vom Spaßsammler zum ernsthaften Briefmarkensammler, bis zu dem „Qualität“ eine untergeordnete, wahrscheinlich sogar gar keine Rolle spielt.

Wenn dieser Punkt jedoch erreicht ist, taucht doch für jeden Sammler die Frage auf, was er nun tun soll, wie und was er sammeln soll. Und was passiert dann? Er wird vereinnahmt, mit vom Handel geschriebenen Sammler ABCs hingebogen und ist plötzlich stolzer Besitzer von Abos, kauft unsinnige uninformative Kataloge und sammelt im Vordruckalbum - und schon ist er auf Masse und Vollständigkeit programmiert. Um das zu erreichen kauft er maßlos überteuerten, wertlosen Schrott zu angeblichen Sonderpreisen und hat Abos für millionenfache Massenmarken – was sich für ihn ungünstigstenfalls nach 10, 20 oder 50 Jahren als pure Geldvernichtung herausstellt.

Würde man diesen Sammlern sagen, daß nicht prüfbare Briefmarken, also gestempelte, deren Stempel nicht lesbar sind, genau so wertlos sind wie postfrische Massenmarken der letzten 55 Jahre, daß man Marken mit Falz, auf der Suche nach einem Dummen, zwar überall angeboten bekommt, sie aber kein Händler je zurückkaufen würde, nicht der „Schriftwechsel“ der Sammlerpost philatelistisch beeinflußt ist, sondern diese Machwerke wie ETB, Schmuck-FDC und vieles andere der Branche, dann bräuchte man sich keine Gedanken darum machen, was „in die Tonne“ gehört.

Man muß, um als Sammler erfolgreich zu sein, gar nicht aus finanziellen Gründen sammeln, man muß nur Grundsätze, in dem Fall Qualitätsansprüche, haben. Würden nämlich diese Briefmarkensammler ihr sauer verdientes Geld, statt in Abos, unsinnige Kataloge oder wertzerstörende Vordruckalben, in sammelwürdige Briefmarken investieren, würde sich Wertigkeit ohne weiteres Zutun ganz automatisch einstellen.

Sind die im gestempelten Bereich nicht prüfbar, interessiert sich kein Mensch dafür, je besser aber der Stempel, desto mehr Sammler interessieren sich dafür. Ich habe an anderer Stelle einen Kommentar gelesen, der besagte, für zentrisch gestempelte, „katalogbillige“ Marken den x-fachen Michelpreis zu zahlen, sei krank. Das ist keine Krankheit, das ist schlicht NACHFRAGE – und nur die macht Preise. Würde sich keiner für die Mauritius interessieren, wäre sie nichts als ein Stück Altpapier.

Und wenn schon postfrisch, warum dann nicht mit den unterschiedlichsten Zudrucken auf den Rändern, mit unterschiedlichen Wasserzeichen, Druckfehlern, unterschiedlicher Gummierung oder Fluoreszenz, Zusammendrucken, Rollenmarken und vielem mehr?

Und das alles gilt nicht nur für deutsche Briefmarken, das kann weltweit übertragen werden.

Wer sich ansehen will, was ich damit meine, wie ich sammle, der kann sich das gerne auf meiner Homepage http://www.berlin-briefmarken.de mit vielen Abbildungen mal ansehen.

Aber bitte, das ist meine ganz persönliche Meinung und jeder soll so sammeln, wie er es für richtig hält.
 
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