Thema: Haben wir Briefmarkensammler eine Lobby ?
Günther Am: 27.10.2011 11:33:11 Gelesen: 52276# 40@  
Hallo und guten Tag,

da ist @Briefmarkensammler dankenswerterweise meinem eigenen Vorhaben zuvor gekommen.

@Lars, Du schreibst, „Die Arbeit für den Sammler fängt dort an, wo keiner hingeht“. @Briefmarkensammler hat schon geschrieben, daß er, heimlich, still und leise, für die Philatelie agiert. Dem darf ich anfügen, daß ich auch nur schreibe, um einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, daß sie wieder auf die Beine kommt. Und ich denke, daß sehr viele, unter anderem auch die Arbeitsgemeinschaften, die ja keine Erfindung des BDPh sind, dies in exzellenter Weise tun. Und wenn das Auktionshaus Gärtner, nicht der BDPh, Basisarbeit einleitet, ist das, nicht abwertend, von mir sogar vor zwei Jahren schon so ähnlich vorgeschlagen, nichts anderes, als neue Kunden zu generieren und damit die eigene Zukunft zu sichern.

Das wäre doch auch eine Idee für den Verband: Für alle Briefmarkensammler dazusein, die dann, wegen der extellenten Leitungen, Mitglieder werden?

Und nichts anderes will diese Diskussion, wollen alle: Zukunft!

Deswegen auch von mir die Bitte, die an sich typischen „Panzerrollläden“ des Hauses BDPh, wenigstens ein kleines Stück hochzuziehen, zuzuhören, diese Diskussion als positive Kritik zu erkennen, vielleicht sogar in eine ebensolche Diskussion einzutreten.

In Zusammenhang mit meinem Link http://berlin-briefmarken.de/fundsachen.php habe ich nicht darüber berichtet, daß ein heftiger Disput dazu geführt hat (Interpretation der Presse), daß „man einige Landesverbände (ich nehme an, deren Vorsitzende) beim BDPh „nicht mehr sehen“ will (Spontanreaktion?). Auch viele andere sind übelstgelaunt nach Hause gefahren.

Diese Verbände haben nichts anderes getan, als die Hilferufe „ihrer“ Vereine zu artikulieren, wollten z.B. Gelder anders, sinnvoller eingesetzt sehen. Diese Vereine, die, wie ich aus wahrlich informierten Kreisen erfahren konnte, „mit dem Rücken zur Wand“ stehen, manchmal 60, 80, selten mehr zahlende Mitglieder, und davon gerade mal 4, 5, 6 oder 7 aktive haben, die die Tauschtage aufsuchen, sind oft nur unter größten Anstrengungen in der Lage, die Räumlichkeiten für diese Tauschabende zu bezahlen.

http://briefmarken-ratgeber.de/lobby_vereine.html

An dieser Stelle möchte ich, mit einem intensiven Blick auf die Katalogpreise auch fragen, auf welcher Basis diese Sammler und wir alle, heute tauschen (sollen oder können)? Nein, ich meine nicht die, die die wirklichen Preise eines Objekts im Gefühl, gar im Kopf haben, Bonbons äußerst günstig zu Lasten „ahnungsloser“ Sammler erwerben, sondern die, die sich auf diese Katalogpreise verlassen (auf was auch sonst?). Die, die, ich liebe diese Serie und auch diesen Vergleich, für die Frauenserie von Berlin, Dutzende erstklassig gestempelter, im Katalog völlig unterbewertete Briefmarken eintauschen.

Wie, so meine Frage, sollen solche und auch gestandene, oft uninformierte Sammler mit Katalogpreisen umgehen, in denen Nettopreise gleich 100 % sind.

Das Problem der Kataloge möchte ich allerdings gesondert ansprechen. Trotzdem schon mal Links zu diesem Problem.

http://briefmarken-ratgeber.de/lobby_kataloge.html
http://briefmarken-handbuch.de/uebersicht.php?textlink=kataloge

1.800 bis 2.000 Mitglieder, so der BDPh, verlassen jährlich den Verband - dies sei ein schmerzlicher finanzieller Aderlaß. Die Reaktion des Verbandes ist nun nicht etwa, die Ursachen zu suchen, gar ein ehrliches mea (maxima?) culpa, nein, sondern schlicht der Versuch, die Beiträge zu erhöhen. Der Widerstand aus den Vereinen, die wissen, daß sich dadurch die Fluktuation ihrer Mitglieder stark beschleunigen würde, wird nicht nur ignoriert, man macht denen sogar noch den Vorwurf, die vor zwei Jahren geplante Erhöhung abgelehnt zu haben und nun über finanzielle Not zu klagen.

Der Verband spricht immer wieder von seiner Basisarbeit, die dann medienwirksam herausgeputzt wird, alle erscheinen, Schäufelchen in der Hand ..., Quatsch, das ist ja bei Bauvorhaben der Fall, erinnert aber halt daran, und dann doch wie ein Leserbrief endet, der morgen Schnee von gestern ist. Wo bleibt das Sinnvolle, das Dauerhafte?

Nur die Basis ist die Basis, ein Verband schafft die Voraussetzungen – und das könnte auch mit der Homepage unterstützt werden.

In den Vereinen wird diese entscheidende Basisarbeit geleistet, still, leise, ohne Mittel und ehrenamtlich - und deswegen begrenzt. Ebenso von all denen, die mit teils enormem persönlichen Aufwand und Einsatz, ehrlich, ohne zu übervorteilen und ohne Vorteilnahme die Philatelie pflegen und für sie werben. Sie alle aber kämpfen gegen eine, und das ist der eigentliche Vorwurf an den BDPh, von „oben“ nicht verhinderte und vielfach unglaublich negative öffentliche Meinung.

Sag´ jemand, daß du Briefmarken sammelst und du erntest ein Lächeln.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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