Thema: Haben wir Briefmarkensammler eine Lobby ?
Carolina Pegleg Am: 27.10.2011 17:10:24 Gelesen: 52253# 41@  
Ich weiss nicht, ob wir hier bereits den Punkt erreicht haben, wo nach dem Motto "alles ist bereits gesagt worden, aber noch nicht von mir" munter weitergeschrieben wird. Gleichwohl von mir ein paar "kulturelle" Anmerkungen zu dieser lebhaften und interessanten Diskussion.

Der Ruf nach einer Interessenvertretung für Briefmarkensammler erscheint mir sehr deutsch. In den USA würde die Mehrheit der Sammler wahrscheinlich die Meinung vertreten, dass jeder zunächst einmal in der Pflicht steht seine eigenen Interessen zu wahren. Zur eigenen Interessenwahrung gehört dann, neben dem Literaturstudium, zum weiteren Wissens- und Sammlungsausbau u.a. die Mitgliedschaft im BDPh (hier: APS), einem oder zwei örtlichen Sammlervereinen und ggf. in der überörtlichen ArGe zum speziellen Sammelgebiet.

Die verschiedenen Konspirationstheorien zu "Katalogmachern" und Rolle des BDPh dabei erscheinen mir hingegen sehr amerikanisch. Wow.

Was der BDPh im Ausstellungswesen, in der Fälschungsbekämpfung, in der Jugendarbeit (Philatelistenjugend) etc. etc. leistet, erscheint mir als Nur-Leser und Nicht-Mitglied ziemlich offensichtlich.

Als Nicht-Mitglied und Nicht-Beitragszahler seht mir zwar eine Diskussion, was der Verein an Lobby-Arbeit für mich leisten soll, eigentlich nicht zu. Ich möchte aber die Information, die einem z. B. im BdPh Kompass xxxxx [1] kostenlos zur Verfügung gestellt wird, loben. Das ist doch im Interesse der Sammler, oder nicht? Oops. Hatte ich beinahe vergessen: selektive Wahrnehmung ist ja die Basis von Konspirationstheorien. Die gebetsmühlenartige Wiederholung der Behauptung BDPh sei nicht für die Sammler da, wird jedenfalls aus meiner Sicht auch durch zig-fache Wiederholung nicht wahrer.

Ich vermute, dass wie bei der APS der Mitgliederschwund im BDPh in erster Linie auf die Altersstruktur der Mitglieder zurückgeht. Bei den Jüngeren (ohne mich hier der umgekehrten Altersdiskriminung schuldig machen zu wollen) hat die Internetrevolution m. M. zu einer Erwartungshaltung geführt, dass Information (Lobby-Arbeit?) kostenlos erhältlich sein muss. Es fällt in einem solchen Umfeld schwer, den Wert der Arbeit eines Verbandes zu vermitteln. Die APS hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen ihren Haushalt den sinkenden Einahmen durch Mitgliederbeiträge anzugleichen.

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