Thema: Briefmarken als Kapitalanlage
Pommes Am: 02.11.2011 19:41:31 Gelesen: 27176# 16@  
@ drmoeller_neuss [#10]

Hallo,

der Vergleich mit dem Schlüsseldienst hinkt wie (fast) jeder Vergleich. Ich meine nur, dass Herr Borek Käufer findet, während Dein imaginärer Schlüsseldienst keine Auftraggeber finden würde.(?)

Mal ein weiteres hinkendes Beispiel. Ich war vor einigen Tagen in einem Fünf-Sterne-Hotel in München und genehmigte mir zwei Bier (0,33 l) aus der Minibar. Dieses Bier kostet im Einzelhandel 0,85 € (0,5 l). Ich habe dafür 13,20 € bezahlt (ca. 235% - wenn ich richtig gerechnet habe). Das Bier hat auch nicht besser geschmeckt als sonst. Der Aufschrei blieb dennoch aus.

Alles in Geldwert zu messen scheint mir nicht angebracht. Wenn ich etwas haben will, dann kaufe ich es mir, tausche es ein oder beschaffe es mir sonst wie. Wenn ich es mir nicht leisten kann, dann lasse ich es. Wer den blumigen Versprechungen einiger "Briefmarken"-Händler Glauben schenkt, hat sich nicht genügend informiert. Die Werbung bzw. Anpreisung der Ware/Dienstleistung ist anderswo auch nicht besser. Ich habe es schon mal geschrieben: "es ist legal aber ich halte es nicht für legitim". Darüber zu informieren finde ich in Ordnung (so wie Du es getan hast), herabsetzende Werturteile abzugeben geht für mich zu weit. Dennoch hätte ich kein Problem damit, solche Werbung zu verbieten. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass sich der Gesetzgeber nicht überall "einmischen" sollte ... "Ein Hoch auf den gesunden Menschenverstand"!

Diese Gesellschaft gründet sich oft auf Erwartungen, die dann - wen wollte es wundern - nicht erfüllt werden. Will man demjenigen die "Schuld" geben, der die Erwartungen geweckt hat oder demjenigen, der sie hatte? Ich lebe jetzt seit 21 Jahren in dieser Republik. Der Werbung - gleich welcher Art - traue ich keinen Millimeter "über den Weg".

Daher: Verstand einschalten, Erwartungen senken und Angebote nachfragen, die man (nach reiflicher Überlegung) wirklich möchte.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
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