Thema: Briefmarken als Kapitalanlage
drmoeller_neuss Am: 02.11.2011 20:53:07 Gelesen: 27123# 18@  
@ Pommes [#16]

Danke, pommes: einer der wenigen Beiträge, die sich mit dem Thema auseinerandersetzen. Ich habe auch bewusst nicht auf den Papstbriefe von Borek herumgehackt. Das muss jeder für sich entscheiden, ob ihn ein Andenken an den Papstbesuch in Deutschland das Geld wert ist. In die Kostenkalkulation fliesst auch die Idee und das Design ein.

Zum Vergleich: Andere decken sich am Urlaubsort mit Ansichtspostkarten ein. Bei einem Verkaufpreis von bis zu einem Euro ist der Totalverlust vorprogrammiert: der Handelspreis für moderne Ansichtskarten ist ca. 2 cent pro Stück.
Für Bund-Allerweltsware erwarte ich aber von einem Versandhaus faire, marktübliche Preise. Mit dem zehnfachen Preis habe ich noch zu Gunsten von Borek gerechnet. Die meisten Zusammenstellungen für 10 EUR bleiben bei eBay unverkauft. Der Handelswert ist deutlich darunter.

Dein Vergleich hinkt überhaupt nicht, ich finde ihn absolut passend ! Ich rege mich auch jedesmal über die Hotel-Nebenkosten auf. Während inhabergeführte Familienhotels inzwischen Internet häufig kostenlos anbieten, und ein Getränkeautomaten im Foyer zu akzeptablen Preisen bereithalten, schlagen die Geschäfthotels zu, und zwar je mehr Sterne, desto heftiger und dreister. Da kostet das Bier aus der Minibar in Selbstbedienung schon mal das Doppelte wie an der Hotelbar, wo es von einem Barkeeper frisch aus dem Fass gezapft wird. Ein paar Minuten Internet werden mit zwölf Euro berechnet, für das Hotel dank Flatrate fast ein Reingewinn. Für drmoeller_neuss heisst das:

Getränkeversorgung aus dem Supermarkt und einmal einen Abend ohne Internet, Oder ich gehe gleich in ein Familienhotel und spare auch noch die Hälfte bei der Übernachtung.

Ich bin durchaus bereit, für Dienstleistungen zu bezahlen. Der Kaffee, der mir im Intercity an den Platz gebracht wird, ist mir die drei Euro wert. Deswegen reise ich nicht mit der Thermoskanne. Ein gutes Abendessen darf auch ein paar Euronen kosten.

Leider gibt es auch in der heutigen Zeit noch genügend Unternehmen, die auf kurzfristige Gewinne zielen und nicht auf eine langfristige Kundenbindung. Für Borek mag das Geschäftsmodell aufgehen: ein Sammler hält vielleicht ein paar Jahre durch oder bestellt noch ein paar Mal, bis er auf den Trichter gekommen ist, das er hier nur gemolken wird.

Nochmals: der BDPh ist kein Verbraucherschutzverein. Letzterer könnte aber hier schon aktiv werden.

P.s. leider klappt es noch nicht so ganz mit dem Prozentrechnen. Es sind etwa 1500 % im Überschlag ohne Taschenrechner.
 
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