Thema: Werbung von Phila-Versandhäusern: Ein Analyseversuch am Beispiel Borek
Lars Boettger Am: 13.11.2011 13:34:23 Gelesen: 36017# 6@  
@ Briefmarkensammler [#1]

Ich weiss, beim Thema Borek/Hartig bist Du wie ein Terrier. Das Thema lässt Dich nicht los. Im Gegensatz zu den meisten der Leser kenne ich die Hintergründe. Ohne für Herrn Hartig sprechen zu wollen glaube ich nicht, dass das heute noch einmal passieren würde.

Die Art von Werbung darf man ruhig anprangern. Etwas ähnliches brachte auch die "philatelie", Ausgabe 385, S. 10 - da wurde ein Produkt der Deutschen Post AG unter dem Thema "Briefmarken zur Geldbeschaffung" vorgestellt.

Zumindest liefert Borek echt und unverfälschte Marken. Das lässt sich von anderen Versandhäusern à la Goldhahn oder K. u. K. (dazu gab es auch einen schönen Artikel in der "philatelie") nicht sagen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer BDPh-Mitglied ist und seine Verbandszeitschrift auch tatsächlich liest, der lächelt über solche Angebote. Wer nicht im Verband organisiert ist, dem fehlt diese Informationsquelle. Ich gebe zu, dass die Mitgliedschaft im BDPh nicht ausreicht, um auf solche Angebote nicht herein zu fallen. Aber die Informationsmöglichkeiten via Verbandszeitschrift oder Verbandsseminare sind da. Ob und wie ich sie nutze - das bleibt jedem Sammler selbst überlassen. So wie jeder selbst entscheiden kann, wie und was er sammelt. Wenn es Maximumkarten sind, dann sollte man das respektieren.

@ Günther [#4]

Ich bekomme immer Gänsehaut, wenn ich Deine Beiträge lese. Du stilisierst Dich zum Vorkämpfer für eine saubere Philatelie, betrachtest aber das Sammeln aus einer rein merkantilistischen Brille und hälst Deine Meinung für die einzig richtige. Dieser Ansatz sei Dir unbenommen. Aber Du darfst Dich nicht wundern, wenn Du damit bei mir auf Unverständnis stösst. Ich kann alles tolerieren, nur keine Intoleranz und Kreuzzugsmentalität.

Für mich heisst Philatelie, dass ich mit offenen Augen durch die Welt gehe. Ich freue mich über einen sauber gestempelten Beleg für 0,50 Euro mehr als über einen Brief für 1.000 oder 10.000 Euro. Katalogwerte sind mir eh wurscht. Kataloginhalte auch - schliesslich steht im Katalog nur maximal 5% von dem, was man tatsächlich wissen kann, wenn man Bock darauf hat, sich zu informieren.

Persönlich ist es für mich die grössten Herausforderung, einem Sammler (oder Nicht-Sammler) die Freude am Hobby zu vermitteln. Wem es Spass macht, die Lücken in seinem Vordruckalbum zu füllen, der soll das ruhig machen. Wer aber sich aber als Abenteurer sieht, der kann in der Phlatelie ganz neue Gebiete entdecken, die noch (fast) keiner vor ihm gesammelt hat. Die Entscheidung, sich auf den Weg zu machen, die muss jeder selber treffen. Der Weg fängt damit an, sich gedanklich vom Geld und Katalog zu lösen. Diesen Schritt bin ich vor etwa zehn Jahren gegangen und den Sammlern, die mir das ermöglicht haben, noch heute unendlich dankbar.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
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