Thema: Recht: Copyright und Loriot - Verbot von Abbildungen im Internet !
Pommes Am: 23.11.2011 18:35:29 Gelesen: 44401# 18@  
@ DL8AAM [#17]

Und was ich denn wirklich wollte, sagt mir im Zweifelsfall hinterher ein Richter. ;-)

lol ... Den Satz werde ich mir rahmen lassen und über meinen Schreibtisch hängen, wenn ich damit nicht Dein geistiges Eigentum verletze. ;-) .

Hmmm, langsam glaube ich Steuerrecht ist sogar einfacher und viel viel logischer ;-) Das Völkerrecht kommt an das Urheberrecht vielleicht noch ran.

Einfacher? Versuchs doch mal mit dem SGB II und der ALG II-V! Ein bis zwei Änderungen pro Jahr seit der Einführung. Da zeigt sich auch schön, warum das UrhG nicht und dieses Gesetz und die dazu erlassenen Verordnungen so oft geändert werden. Alles eine Frage der Interessensvertretungen.

Die Verwirrungen beim Urheberrechtsschutz sind hausgemacht. Seit der weiten Verbreitung von "Werken" im Internet kämpft die Realität mit einem Gesetz, dass bei seiner Einführung und den meisten Änderungen das WWW noch gar nicht kannte. Hier und da mal einen a-, b-, c- bis -l Paragraphen einzufügen genügt halt nicht. (Spitzenreiter: § 137l - Übergangsregelung für neue Nutzungsarten) Zudem sind die Gesetze heute oft auch handwerklich schlecht gemacht, aber das führt hier zu weit.

Mal als Illustration, selbst der Vorsitzende des Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages versteht die Materie nicht, setzt sich aber pausenlos für die "armen Urheber" ein; Mal abgesehen davon, dass er das Internet bis heute nicht verstanden hat (genau wie sein Bruder übrigens).

http://netzpolitik.org/2011/siegfried-kauder-lizenzierte-bilder-aus-reiner-gutmutigkeit/

Zudem ist aus dem "Urheberrecht" ein eigener Markt entstanden. Es klagen nicht mehr die Urheber, sondern meist Verwertungsgesellschaften oder wie hier Erben.

Wenn man das ganze positiv sehen will, kann man nur hoffen, dass durch die Diskussion auch mal wieder die Philatelie in den Nachrichten erscheint. Aber vermutlich wird nächste Woche die "nächste Sau durchs Dorf getrieben" und vom Hauptverfahen werden nur wirklich Interessierte erfahren. Bei einer etwas pessimistischeren Sichtweise bleibt zu hoffen, dass das eine Ausnahme bleibt. Wenn jetzt jede(r/s) Bildhauer, Maler, Museum, Geschmacksmuster- oder Patentinhaber usw. die deutschen Marken auf "Rechtsverletzungen" untersucht, dann wird's recht nett.

Insofern finde ich Deine Auffassung, dass dann wenn die Marke und nicht das "Werk" im Mittelpunkt steht, sehr überzeugend. Hier im Forum wird z. B. über Besonderheiten auf Marken, bei Stempeln, bei der Verwendung der Marken usw. geachtet, was da im Einzelnen gerade abgebildet ist, ist zweitrangig.

Beim Wikipediafall kann man das durchaus anders sehen. Das Bild wurde ja wohl offensichtlich im Beitrag zu Loriot verwendet. Sein Leben und Werk kann man durchaus auch ohne diese Bilder beschreiben und auf die Ausgabe von Briefmarken kann man dort auch ohne die Bilder hinweisen. Die Diskussion zu einem Plattenfehler oder Stempelabschlag ohne Bild ist dagegen schwer vorzustellen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
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