Thema: Chile: Umlaufmünzen mit falschem Ländernamen
Richard Am: 13.02.2010 20:52:03 Gelesen: 3519# 1@  
Die Folgen einer schlimmen Fehlprägung - Kleingeld macht auch Mist

Tagesschau.de (12.02.10) - Sie sind knapp zehn Eurocent wert, die chilenischen 50-Peso-Münzen – zumindest die meisten von ihnen. Etwas anders sieht es allerdings mit der 2008 geprägten Serie aus: Diese sind nämlich ein wenig anders als die anderer Jahrgänge. Ausgerechnet der Name des Landes wurde darauf falsch geschrieben: CHIIE statt CHILE stand neben dem Konterfei des Freiheitskämpfers Bernardo O'Higgin. Aufgefallen war der Fehler allerdings erst nach rund einem Jahr. Findige Numismatiker hatten so die Chance, die Fehlprägungen aus dem Zahlungsverkehr herauszupicken und zu horten - in nicht unberechtigter Hoffnung auf einen wachsenden Sammlerwert.

Tausende Münzsammler trauern

Nun wurden auch Konsequenzen gezogen: Der Chef der chilenischen Münzprägeanstalt, Gregorio Iñiguez, musste seinen Hut nehmen und mit ihm eine Reihe von Mitarbeitern, die die Fehlprägung ebenfalls begutachtet hatten und durchgehen ließen. Unter ihnen ist auch der Chefpräger Pedro Urzúa, der eine Verschwörung vermutet - schließlich sei er nicht der einzige, der den Flüchtigkeitsfehler überlesen hätte. Offiziell hieß es, Direktor Iñiguez würde nicht mehr in das Anforderungsprofil seiner Position passen.

Allerdings war es nicht die einzige Panne, die - sehr zur Freude der Münzsammler - unter seiner Ägide passierte. So gerieten immer wieder seltene Sonderprägungen und Einzelstücke in den normalen Verkauf. Selbst das Unikat einer Medaille mit dem Konterfei der damaligen Präsidentin Michelle Bachelet gelangte so in die Hände eines glücklichen Sammlers.

Lieber jeden Peso umdrehen!

Die Münzprägeanstalt beschloss nun, die verbleibenden 50-Peso-Münzen mit dem Fehler im Umlauf zu lassen, übrigens auch auf ihrer offiziellen Website, wo die Fehlprägung nach wie vor abgebildet ist. Immerhin dürften die Chilenen durch den Fauxpas ihr Kleingeld ein wenig mehr wertschätzen. Und es sich zukünftig vielleicht auch wieder etwas genauer ansehen.

(Quelle: http://www.tagesschau.de/schlusslicht/fehlpraegung100.html)
 
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