Thema: Neue Goldmünzen: Kanada Maple Leaf
Richard Am: 30.10.2009 20:56:04 Gelesen: 5499# 2@  
Der Maple Leaf ? Ein Erfolgsmodell, das gerne kopiert wurde

Von Dr. Bernd Heim

gevestor.de (30.10.09) - Das Flaggschiff und Aushängeschild der österreichischen Münze ist der Philharmoniker in Gold, benannt nach den auf der Motivseite abgebildeten Orchesterinstrumenten, die an das berühmte Symphonieorchester der österreichischen Hauptstadt erinnern. Ihn kann man seit dem 10. Oktober 1989 im Handel erwerben. Wie beim kanadischen Maple Leaf handelt es sich um eine Münze aus 999,9er Feingold. Die Österreicher sind somit wie andere Münzen auch dem kanadischen Beispiel gefolgt und haben ebenfalls eine hochreine Goldmünze ausgeprägt.

Seit dem 1. Februar 2008 gibt es den Philharmoniker auch in Silber und auch hier kommt der kanadischen Münze eine Vorbildfunktion zu. Allerdings ließ sich die österreichische Münze mit der Herausgabe der Silbermünze viel mehr Zeit als es die Kanadier taten. Der Erfolg der 1979 erstmals herausgegebenen Goldmünze veranlasste die kanadische Münze schon recht frühzeitig den Maple Leaf auch als Silber- bzw. Platinprägung zu emittieren.

Seit 1988 können Münzsammler und Anleger den Maple Leaf auch in Silber erwerben. Doch anders als bei den Goldmünzen, die als 1/20, 1/10, ¼ oder ½ Unze auch mit geringeren Gewichten ausgeprägt werden, ist der silberne Maple Leaf nur als 1 Unze Münze zu erwerben. Kleinere Gewichtseinheiten sind bei den gängigen modernen Prägungen im Silber ohnehin eher unüblich, wenn man einmal von den deutschen 10 Euro Gedenkmünzen sowie ausländischen Sonderprägungen zu Olympiaden und Fußballweltmeisterschaften absieht.

Wie sein goldenes Vorbild trägt auch der silberne Maple Leaf auf der Motivseite das Ahornblatt, während die Rückseite das Portrait des Staatsoberhaupts der britischen Königin Elisabeth II. ziert. Bedingt durch das größere spezifische Gewicht sind die Goldmünzen mit einer Dicke von 2,87 mm und einem Durchmesser von 30,00 mm etwas kleiner dimensioniert. Ein Maple Leaf aus Silber kommt bei einer Dicke von 3,15 mm auf einen Durchmesser von 38,00 mm.

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Eine Münzkollektion in Gold, Silber, Platin und Palladium

Der Nennwert der Goldmünze liegt bei 50 kanadischen Dollar, während die silbernen Maple Leafs nur einen Nennwert von 5 kanadischen Dollar aufweisen. Man könnte rein theoretisch mit diesen Münzen in Kanada einkaufen gehen, was natürlich niemand machen wird, weil der Gold- bzw. der Silberwert weit über dem Nominalwert liegt. Doch die Funktion als gesetzliches Zahlungsmittel hat für die deutschen Anleger den Vorteil, dass sie den silbernen Maple Leaf mit dem reduzierten Steuersatz von 7% erwerben können.

Die deutsche Finanzverwaltung ist jedoch alles andere als konsequent und ihre willkürlichen Entscheidungen sind vielfach nicht nachvollziehbar. Obwohl alle Maple Leafs, auch jene aus Platin und Palladium, gesetzliche Zahlungsmittel sind, wird auf die goldenen Maple Leafs gar keine Mehrwertsteuer erhoben. Die silbernen Münzen werden mit dem reduzierten Steuersatz behandelt, während für die aus Platin und Palladium geprägten Münzen der volle Steuersatz zu zahlen ist. Das verstehe wer will oder um mit George Orwell zu sprechen: Vor dem deutschen Finanzministerium als der modernen Form der Wegelagerei sind alle Anlagemünzen gleich, aber einige sind gleicher.

Dem Maple Leaf aus Platin und Palladium, das sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt, war jedoch kein großer kommerzieller Erfolg beschieden.. Die Prägungen wurden deshalb bereits nach wenigen Jahren wieder eingestellt. Aus Platin wurde der Maple Leaf zwischen 1988 und 1999 in den Stückelungen als 1/20, 1/10, ¼, ½ und 1 Unze geprägt. Die Unzenmünze hat einen Durchmesser von 30,00 mm und eine Dicke von 2,87 mm. Mit 31,13 Gramm ist sie leicht schwerer als die Goldmünze, deren Gewicht bei 31,103 Gramm liegt. Der Grund für diesen geringen Gewichtsunterschied ist der Feingehalt des Metalls: Die Platinmünzen weisen nur eine Reinheit von 99,95% auf. Damit der Anleger trotzdem eine volle Unze Feinplatin erhält, muss die Münze geringfügig schwerer ausgeprägt werden.

Wie beim Platin liegt der Reinheitsgehalt der Palladiummünzen ebenfalls bei 99,95% und die Maße der Münze entsprechen jenen der Platinmünzen. Viele Exemplare hat die königliche kanadische Münze jedoch nicht ausgeprägt. Nur zwischen 2005 und 2007 wurden die Münzen emittiert, wobei die Auflage im Jahr 2005 bei bescheidenen 40.000 Exemplare lag.

(Quelle: http://www.gevestor.de)
 
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