Thema: Notgeld: Kapselgeld
Postgeschichte Am: 07.04.2009 17:50:12 Gelesen: 12396# 1@  
Erinnern Sie sich noch an die Rohstoffkrise während und nach dem 1. Weltkrieg, wo der Edelmetallwert einer Münze den Nennwert überstieg? Ich nicht, aber die Zeit könnte uns aber wieder ereilen. Als während und insbesondere nach dem 1. Weltkrieg die Rohstoffe knapp und die Edelmetallpreise anzogen, in deren Folge das Kleingeld knapp wurde, kamen gelegentlich auch Briefmarken als Kleingeldersatz zur Anwendung. Damit die ca. 20 x 25 mm kleine Briefmarke (es sollten ja schon postfrische sein :-)) nicht nach zweimaligem Eigentümerwechsel mit einer gebrauchten Marke verwechselt werden konnte, packte man sie gelegentlich in Metallbehältnisse, die mit einer Klarsichtfolie verschlossen wurde (ähnlich eines Medaillons).

Als ältestes Briefmarken-Kapselgeld gelten lt. wikipedia die "encased postage stamps", die 1862 durch J. Gault in New York entstanden. Nach dem ersten Weltkrieg wurden sie aber auch in Deutschland, Österreich und Frankreich (timbres jetons) vor allem von Firmen hergestellt.



Kapselgeld "Grinkt Tebbenhoffs Alten, J.H. TEBBENHOFF, SETTRUP, mit einer 5 und 10 Pf.-Marke

Die Kapseln der Fa. Tebbenhoff variieren. Mir liegen Kapseln mit Schrift in gelblicher und rötlicher Farbe vor. Ob die Farbe generell für bestimmte Wertstufen verwendet wurden, ist mir nicht bekannt.

Das Kapselgeld, das nicht häufig anzutreffen ist, ist für Numismatiker, Philatelisten und Heimatsammler gleichermaßen interessant. Vermutlich habe ich noch andere Zweige vergessen. Dies wäre auch ein Thema für Philaseiten.de.

Wer hat weitere Informationen zum Kapselgeld oder kann Kapselgeld zeigen.

Gruß
Manfred
 
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