Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
Magdeburger Am: 17.01.2012 19:15:52 Gelesen: 204009# 45@  
@ volkimal [#41]

Hallo Volkmar,

wir hatten uns beide vor langer Zeit über diesen Beleg ausgetauscht. Sicher ist, wie damals schon mitgeteilt, das als Aufgabeort nur Berlin oder Königsberg möglich sind.

In der Zwischenzeit habe ich das Buch von Johann Christian Friedrich Berghauer "Magdeburg und die umliegende Gegend" von 1801 in den weiten des Netzes gefunden.

Die Taxe von Berlin nach Magdeburg betrug 2 1/2 Gute Groschen, von Königsberg allerdings 7 1/2 Ggr.

Die Auslage betrug 22 Gute Groschen + 2 Gute Groschen Procura = 24 Ggr.
Insgesamt waren 29 1/2 Ggr - also sind 5 1/2 Ggr zu klären.

In den Ausführungen galt die Taxe für einen einfachen Brief. Briefe von 1 bis 4 Loth oder mit mit "Geld" - was hier übertragen gesehen werden könnte (bin ich nicht sicher) - galt die doppelte Taxe.

Da der Brief sicher aus Berlin stammt und bei einer doppelten Taxe fielen dann 5 Ggr an. Des weiteren galt: Jeder unfrancierte Brief nach Sachsen, dem ganzen Reich, dem Voigtlande, Oberlausitz, gibt 6 Pf. Nachschuß."

Entweder war der Brief schwerer ein Loth (heute ca 14,606 Gramm) oder er wurde als Geld-Brief angesehen + den Nachschuß von 6 Pf. ergeben die 5 1/2 Gute Groschen Differenz.

Die Berliner (über Potsdam) fahrende Post kam Montag und Donnerstags 5 Uhr morgens, die Berliner (über Spandau) fahrende Post kam Dienstag und Freitag 3 Uhr Nachmittag und die Berliner reitende Post kam Mittwoch und Sonntag 6 Uhr Abends in Magdeburg an.

Über die Bestellung kann ich nichts richtiges sagen, jedoch ist davon auszugehen, dass die Post im Postamt, damals Kreuzgangstrasse Ecke Poststrasse abgeholt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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