Thema: (?) (515) Zensurpostbelege
reichswolf Am: 29.03.2008 00:28:04 Gelesen: 605337# 18@  
Nachdem das Deutsche Reich den Krieg verloren hatte, wurde das Rheinland durch belgische und französische Truppen besetzt. Eine Folge davon war, dass der Postverkehr auch nach Kriegsende weiter der Zensur unterlag, im Falle Aachens der belgischen. Dazu wurde im Hauptpostamt eine Zensurstelle eingerichtet. Dienstbriefe in das unbesetzte Deutschland wurden von einer Behörde in der Kaiserallee zensuriert.

Der gezeigte Beleg vom 31.5.1919 von der Staatsanwaltschaft Aachen ist als Dienstbrief dem Ablöseverfahren unterworfen gewesen (siehe roten R2 "Frei lt. Abl. Nr. 21 Staatsanwaltschaft") und wurde wahrscheinlich zunächst im Hauptpostamt geprüft, worauf der Verschlußstreifen hindeutet, da es ähnliche Stempel von dort gibt. Der L1 "Sans nouvel examen" und der leider nicht ganz lesbare violette K2 sollten dagegen aus der Kaiserallee stammen.

Sicher ist das aber nicht, da der Beleg bisher ein Unikat ist, denn außer dem Tagesstempel ist bisher keiner der Stempel (und auch nicht der Verschlußstreifen) im Aachen-Stempelkatalog von Bruns / Kaußen erfasst.

Beste Grüße,
Christoph


 
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