Thema: Stempel "Nachträglich entwertet" auf ausländischen Briefmarken
Pommes Am: 10.02.2012 19:44:51 Gelesen: 53381# 10@  
Nachdem dieses Thema zwar von über 6000 Benutzern gelesen aber nach nur zwei Tagen einem Koma verfallen war, wird es Zeit ihm neues Leben einzuhauchen.

Und zwar mit einem Brief aus LaFayette, N. Y. nach Schmölln. Hier wurde der nachträglich entwertet Stempel auf den Marken des "Klassenfeindes" am 10.11.1972 angebracht.



Ein Spezialist in dieser Materie hat mir freundlicherweise verraten, dass diese nachträglich entwertet Stempel in Frankaturschrift ab 1935 hergestellt wurden. Den von SCHMÖLLN (THÜR) konnte er für den 20.01.1938 nachweisen, d. h. der hier gezeigte Stempel hatte über 34 Jahre Dienst hinter sich. Dafür sieht er doch noch taufrisch aus.

(Wäre überhaupt mal ein neues Thema wert "Die langlebigsten Poststempel" oder so. Hier ein Anwärter auf einen vorderen Platz: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/9758, er wurde noch mal 26 Jahre später verwendet.)

Eine weitere Besonderheit das (THÜR) wurde vermutlich aufgrund der Verwaltungsreform von 1952 aptiert. Schmölln gehörte dann zum Bezirk Leipzig.

Abschließend noch eine Besonderheit, die vor einigen Wochen hier im Forum schon mal ich glaube von Erich (Afriwiki) angesprochen wurde. Die Deutschen schreiben ihre Sieben mit einem Querstrich und die Eins hat einen Anstrich. Andere Länder andere Sitten ... bei den Amis fehlt der Querstrich der Sieben und die Eins ist meist nur ein senkrechter Strich. So auch hier bei der Postleitzahl. Daher ging der Brief erst nach 1421 (Sommerfeld/Kr.) Oranienburg bevor er korrekter Weise nach 7421 Großstöbnitz über das Postamt 7420 Schmölln zugestellt wurde. In Oranienburg erhielt er daher auch den Gummihandstempelabschlag "14 Oranienburg / Fehlgeleitet wegen / Mängel bei der Angabe / der Postleitzahl".

Ein netter kleiner relativ junger Brief und dennoch eine schöne Abwechslung in der Heimatsammlung!

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
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