Thema: (?) (174) Nigeria: Fälschungen zum Schaden der Post
Stefan Am: 30.03.2008 21:01:34 Gelesen: 170844# 39@  
@ alle [#29]

Ich habe bei google etwas recherchiert und bin dabei auf eine Dissertation im Internet gestoßen, die sich u.a. mit den gefälschten Briefmarken befasst (Stand November 2002):

http://opus.bsz-bw.de/hdms/volltexte/2003/265/pdf/Miriam_Aschenbrenner.pdf

Auf S. 31 wird berichtet (Auszug):

"... die Briefe sind z. T auch mit gefälschten Briefmarken frankiert. Um das Ausmaß der Nigeria-Briefe einzugrenzen und damit die Zahl der Betrugsopfer zu senken, hat die Deutsche Post AG im Mai 2000 mit der nigerianischen Post ein Abkommen getroffen: ein sog. „Memorandum of understanding“ (lateinisch Memorandum = Denkschrift, englisch understanding = Verstand). Im Briefzentrum der internationalen Post in Frankfurt/Main werden erkannte nigerianische Briefsendungen mit gefälschter Freimachung ausgesondert und vernichtet. Es handelt sich nicht um eine Zensur. Der postalische Anteil der Nigeria-Briefe ist seitdem stark zurückgegangen. Im Jahr 1999 sollen allein in London 600 000 Briefe mit falschen Briefmarken aus dem Verkehr gezogen worden sein, weltweit beläuft sich die Zahl auf 20 Mio. Briefe ... Unternehmen erhalten nun ausschließlich Fax- und E-Mail-Angebotsschreiben."

Wenn die Angaben ansatzweise stimmen; sind allein 1999 20 Millionen Briefe auf dem Postweg seitens der zustellenden Postverwaltungen außer Verkehr gezogen wurden und seit ca. 2000 kaum Marken mehr zur Verwendung gekommen (Stand November 2002).

Man kann sich ausrechnen, was im Zeitraum 1988-1999 im Verlauf von 12 Jahren ungefähr an Fälschungen hergestellt bzw. an Briefen (frankiert mit Originalmarken o. Fälschungen) benutzt wurde. Dennoch sind die Marken meinem Eindruck nach nicht so häufig.

Gruß
Pete

@ lüpa [#29]

Ich habe ebenfalls Interesse an einer Kopie des Artikels aus der Philatelie September 2000. Alles weitere dann per mail.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/156
https://www.philaseiten.de/beitrag/4580