Thema: Einstellung der Prüfung von Plattenfehlern der DM Marken durch Post
funnystamp Am: 24.02.2012 17:39:18 Gelesen: 8991# 9@  
@ 22028 [#8]

Um zu erläutern, welche Rolle ein sog. "offizieller Bestätiger" hat: Ob eine Druckabweichung ein Plattenfehler ist, oder eine Druckzufälligkeit darstellt, ist von Sammlern nicht so leicht alleine zu klären.

Beobachtet man eine Marke über einen längeren Zeitraum und erwirbt immer wieder an verschiedenen Orten und zu verschiedener Zeit während der Ausgabephase der Marke einzelne Bogen, so kann man bei sog. fehlerhäufigen Marken (z.B. Schultze-Delitsch oder Eichstätt-Ausgabe, beide aus 2008) feststellen, dass manche Punkte und Flecken konstant oder nur partiell vorhanden sind. Da bei der Begutachtung der Marken der Prüfer auf Referenzmaterial zurückgreift, das am Anfang der Druckphase steht, kann man davon ausgehen, dass ein Fehler, sofern er aus dieser Phase stammt, auch über die gesamte oder eine Teilauflage zu Tage tritt. Ob dies nun ein Plattenfehler im eigentlichen Sinne ist (klassische Druckplatten gib es ja eigentlich nicht mehr), jetzt eher ein Übertragungsfehler beim Übertragen des digitalen Entwurfs, oder eine während des Druckvorgangs entstandene Druckzufälligkeit, kann man ohne Referenzmaterial wohl kaum herausfinden. So kann eine Druckzufällgkeit eine sehr hohe Auflage haben, allerdings auf dem Referenzbogen taucht diese Abweichung nicht auf.

So gibt es z.B. aus besagten Ausgaben eben Bogen, bei denen ein Plattenfehler bestätigt ist (dieser auch dann auf allen Marken vorhanden ist), während andere Marken mit demselben Fehler noch zusätzliche Abweichungen zeigen, die aber sehr häufig sind und aufgrund der Häufigkeit ebenfalls als Plattenfehler eingestuft würden, gäbe es kein Referenzmaterial.

So gab es bei diesen Ausgaben oft die Frage nach Punkten, die scheinbar jeder Sammler gesehen hat, dennoch wurde die eine oder andere Abweichung als Druckzufälligkeit eingestuft. Und tatsächlich bekam ich dann nach jahrelanger Suche eben auch optisch die Bestätigung, als mir per Zufall eine solche Marke in die Hände fiel, bei der eben dieser eine Punkt fehlte, während die anderen noch vorhanden waren.

Als Fazit: Ohne eine klärende Instanz, würde wohl jede Abweichung, die vielfach auftritt, als Plattenfehler eingestuft, und dann stellt sich eben irgendwann vielleicht heraus, dass dies doch nicht so ist, weil es eben Marken ohne diese Abweichung gibt. Was wäre wohl, wenn dann in einem Katalog die Marke als Plattenfehler auftaucht, dann aber wieder herausgenommen werden muss, inzwischen aber eine Menge an Sammlern vielleicht teures Geld dafür ausgegeben hätten?
 
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