Thema: Bleisulfidschäden: Die Folienproblematik in der Philatelie
Richard Am: 02.04.2008 18:19:34 Gelesen: 208587# 26@  
Weitere Informationen von Peter Feuser:

Deutsche Briefmarken-Revue 4/2008

In der April-Ausgabe der Zeitschrift befindet sich ein Artikel zur Folienproblematik.

Bemerkenswert sind die Ausführungen des Herstellers KOBRA, die in Nuancen von der bisherigen Informationspolitik abweichen und indirekt das Gefährdungspotential von Hart-PVC für bleihaltige Marken nicht mehr in Frage stellen. Jetzt heißt es:

"Wir haben schon bisher bei einem wesentlichen Teil unseres Fertigungsprogramms parallel zu Hart-PVC auch Folien aus Polypropylen eingesetzt und angeboten, welche sich bisher als unbedenklich bestätigt haben. Dies werden wir weiter ausbauen. Die von uns verwendete Hart-PVC-Folie in frei von jeglichen Weichmachern*, sodass für den Großteil der Sammler, die nicht von der Problematik bleihaltiger Naturfarben betroffen sind, ein hochwertiges und unbedenkliches Produkt zur Verfügung steht."

* Nach meinen Informationen kann das von Natur aus sehr spröde Hart-PVC ohne Zusatz von Weichmachern nicht zu Folien verarbeitet werden. Analysen der handelsüblichen Hart-PVC-Folien bestätigen das Vorhandensein von Ölsäure-Estern und Phthalat-Weichmachern. Die Firma Lindner schreibt in der letzten PHILATELIE, S. 57: "Unsere Folien bestehen aus Polyvinylchlorid mit esterartiger Komponente (PVC-Folie)."

In der Produktinformation der Firma Leuchtturm heißt es:

"Allerdings können auch wir ein Risiko nicht zu 100 Prozent ausschließen. Briefmarken-Sammlern, die aufgrund eines eventuell bestehenden Risikos im Zusammenhang mit der Verwendung von Hart-PVC-Produkten auf diese verzichten möchten, empfehlen wir auf Produkte ohne Hart-PVC auszuweichen."

In der aktuellen Kundeninformation der Fa. SAFE heißt es nach wie vor:

"Unsere Folien wurden laufend getestet. Es besteht kein Anlass, an der Eignung für Briefmarken, auch für sog. "klassische" Marken, zu zweifeln."

Und bei Lindner:

"Aufgrund dieser Fakten besteht kein Grund, an der Eignung unserer Folien für die Unterbringung von Briefmarken zu zweifeln."
 
Quelle: www.philaseiten.de
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