Thema: Neuheiten aus Österreich
Brigitte Am: 03.05.2012 07:00:01 Gelesen: 1193846# 253@  
900 Jahre Stift Herzogenburg

Ein halbes Jahr lang, vom 22. April bis 28. Oktober 2012, wird das 900-jährige Bestandsjubiläum des Stiftes Herzogenburg durch zahlreiche Veranstaltungen und einer neu gestalteten Kunstsammlung gefeiert. Die Österreichische Post begleitet die Festlichkeiten mit der Herausgabe der vorliegenden Sondermarke. Das attraktive Motiv zeigt die Statue des Heiligen Georg, des Stiftspatrons, sowie das neu geschaffene Jubiläumslogo.

Zur Geschichte: Das imposante Stift – ein Kloster der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren – wurde im Jahre 1112 durch Ulrich I. von Passau in St. Georgen a. d. Traisen am Zusammenfluss der Traisen mit der Donau gegründet und 1244 wegen der häufigen Überschwemmungen 10 Kilometer flussaufwärts nach Herzogenburg verlegt. Dadurch entstand der „Obere Markt”, der durch das Chorherrenstift grundherrschaftlich verwaltet wurde, während der „Untere Markt” als bayrische Gründung bis zu seinem 1806 erfolgten Kauf durch das Chorherrenstift im Besitz des Klosters Formbach verblieb.

Ab 1714 wurde das Stift Herzogenburg durch Jakob Prandtauer, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Munggenast barockisiert. Der josephinischen Aufhebungswelle der Klöster konnte das Stift entgehen, die aufgelösten Chorherrenklöster Dürnstein und St. Andrä an der Traisen wurden nach Herzogenburg inkorporiert, sodass das Stift materiell deutlich gestärkt aus den Josephinischen Reformen hervorging.

Der Umbau des Stiftes begann mit der Grundsteinlegung am 25. März 1714, die Bauleitung hatte Jakob Prandtauer. Mit dem Auftrag der Steinmetzarbeiten für den Kaisersaal ging ein gewisser Johann Gallus Hügel in die Literatur ein. In einem Brief erbrachte er den Beweis, dass Fischer von Erlach diesen Saal entwarf. Am 22. April 1716 legte er den Entwurf eines Contractes über die Arbeiten zum neuen Saal vor, am 29. April wurde der Vertrag schließlich besiegelt.

Aus Anlass des 900-Jahr-Jubiläums fand zuletzt, mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Stadt Herzogenburg, eine groß angelegte Renovierung des Stiftes statt. Dabei wurden nicht nur die komplette außen liegende Fassade und Teile der Innenhofwände neu hergerichtet, man setzte darüber hinaus auch ein Revitalisierungsprogramm des Prälatengartens, des Obst- und des Rosengartens erfolgreich um. Im Innenbereich umfassten die Renovierungsarbeiten den Festsaal, die Frigdiani- und die Chorkapelle sowie die Bibliothek. Die wertvolle Kunstsammlung, die Schatzkammer, die erwähnte Klosterbibliothek mit ihren antiken Handschriften und Inkunabeln sowie das Münzkabinett unterstreichen die kunsthistorische Bedeutung des Stiftes in Österreich.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 5.5.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Quelle: www.philaseiten.de
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