Zum Tausch kann ich nur folgende Tipps geben:

1.) Geduld. Die müssen Tauschpartner zum Beispiel mit mir haben. Ich bin neben meinen Hobby noch berufstätig, mache auch Urlaub, habe Familie und bewege mich auch an der frischen Luft, um Gesundheitsschäden durch übermässiges Briefmarkensammeln entgegenzuwirken.

Wer seine Marken schnell haben will, muss entweder einen Tauschpartner wählen, der ausser Briefmarken kein weiteres Leben hat (dafür riecht die Ware dann auch schon einmal etwas komisch), oder bei direkt ebay einkaufen. Auch private Anbieter sind dort inzwischen gezwungen, innerhalb von 24 Stunden zu verschicken, um zu verhindern, von ebays automatischen Pöbelemails belästigt zu werden.

2.) Ferntausch ist schön, persönlicher Tausch ist noch besser. Bevor Ihr lange Listen mit der Schreibmaschine erstellt und Euch den Kopf über die richtige Versandversicherung zerbricht: wie sieht es denn mit einem persönlichen Tausch und Kennenlernen aus? Das lässt sich mit einer schönen Kurz(-reise) verbinden, und Deutschland hat mehr interessante Ecken, als man denkt. Auch auf Tauschtagen und Tauschtreffen in Vereinen kann man sich persönlich verabreden. Die eingesparten Versandkosten machen schon einen Teil der Reisespesen wett.

Wenn ein persönlicher Tausch nicht klappt, dann telefoniert doch wenigstens miteinander. Das geht schneller als das Schreiben unzähliger Emails. Wer seine Privatnummer nicht gleich Fremden anvertrauen möchte, besorgt sich ein billiges Handy und eine pre-paid-Telefonkarte aus dem Supermarkt.

3.) Vergesst einfach irgendwelche Bewertungssysteme. Was bei ebay nicht funktioniert, funktioniert in anderen Bereichen auch nicht besser. Ich kann schnell mit einfachem Stücktausch ein sauberes Punktekonto bei Richard bekommen, um dann mit grösseren Tauschgeschäften als Betrüger zuschlagen. Ich habe auch schon erlebt, dass andere Sammler mit meinen Tauschfreunden sehr unzufrieden waren. Gründe gibt es viele und die lassen sich nicht mit ein paar Sternen ausdrücken.

4.) Übt Frustrationstoleranz: Natürlich geht einmal ein Tausch schief. Aber wie häufig passiert das im Leben: Das Bier in der Kneipe ist schal, das Fahrrad hat auf dem schönen Ausflug einen Platten und so weiter. Wer geht deswegen nicht mehr in die Kneipe oder lässt das Fahrradfahren sein?

5.) Berücksichtigt die Gesetze des Internets: Hier gibt es Wichtigtuer und Störenfriede. Andere spielen einfach toten Mann. Damit muss man leben. Ein bestimmter Anteil an Emails landet nun mal im digitalen Nirvana. Manchmal sind es einfach technische Probleme, Emails landen im Spam-Filter oder das Gratis Email-Postfach ist übergelaufen.

Um mich zu wiederholen: Nicht alle Leute sitzen den ganzen Tag am Computer und warten dass es "Pling" macht und eine neue Email eingetroffen ist.

Und zum Thema Karteileichen: Manche Mitglieder tragen mit einem fundierten Beitrag pro Jahr mehr zum Gelingen dieses Forums bei als andere mit 50 sinnfreien Beiträgen pro Tag. :-)