Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Postgeschichte Am: 27.05.2012 02:02:10 Gelesen: 4483417# 1596@  
@ reichswolf [#1594]
@ Pommes [#1595]

Schön, daß Ihr einer Meinung seid. Nun müssen wir unsere drei Postings noch zusammenbringen, dann sind wir schon zu Dritt :-).

Ich habe in meinem Beitrag [#1592] von einem Leitstempel gesprochen. Dazu stehe ich nach wie vor. Ich habe nicht davon gesprochen, daß es sich um einen postalischen Stempel handelt. Hat also mit Posthoheit oder mit zwei verschiedenen Postverwaltungen nichts zu tun. Es geht also nur um die Leitung dieser Postsendung.

Mit der Vermutung von Thomas kann ich mich anfreunden, zumal meine Meinung, daß es sich bei dem Stempel um einen Leitstempel handelt, hiermit weiter gefestigt wird. Immenstadt besaß ein Zollamt, so daß auch ein Bezug zum Zoll hergestellt werden könnte. Die Angabe "München" könnte auf die Devisenkontrollstelle München hindeuten, die eine Leitung über Immenstadt veranlasst haben könnte. Da die Devisenkontrollstellen vom Reichsfinanzministerium installiert wurden, das u.a. der Dienstherr der Zollverwaltung war und ist, wäre auch hier der Bezug zum Zoll hergestellt. Trotzdem würde ich in diesem Fall nicht von einem Zollstempel, sondern von einem Leitstempel der Devisenkontrollstelle München.

Die Frage, wo der "Leitstempel" aufgebracht wurde, ist allerdings noch nicht beantwortet. Ich vermute, daß er von der Devisenkontrollstelle München angebracht wurde, da die Herstellung eines Stempels mit Ortsangabe "Immenstadt" auf eine Vielzahl von Postsendungen schließen lässt, wie sie bei der Devisenkontrollstelle München für Postsendungen in die Schweiz zuständigen Überwachungsstelle angefallen sind. Ob in Immenstadt eine "Zollbehandlung" durchgeführt werden sollte oder wurde, wird vermutlich nicht mehr geklärt werden können.

Soweit meine Einschätzung.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
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