Thema: Neuheiten aus Österreich
Brigitte Am: 31.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1195118# 258@  
Tag der Briefmarke

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ – eine Zuschlagsmarke mit dem Nennwert 2,72 + 1,36 Euro – zeigt in ihrem Motiv einerseits den Wiener Karlsplatz mit der berühmten Karlskirche und der von Otto Wagner im Jugendstil errichteten U-Bahn-Station, andererseits eine Garnitur der so genannten „Badner Bahn“, einer Lokalbahn, die die Bundeshauptstadt Wien mit der niederösterreichischen Kurstadt Baden bequem verbindet.

Die oben erwähnte Karlskirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Sie liegt an der Südseite des zentrumsnahen Karlsplatzes und ist einer der bedeutendsten barocken Kirchenbauten nördlich der Alpen und eines der wichtigsten Wahrzeichen Wiens. Die von 1716 bis 1737 erbaute Kathedrale entstand nach einem Gelübde von Kaiser Karl VI., welches dieser während der Pest-Epidemie in den Jahren 1713 bis 1714 abgelegt hatte. Seit der Karlsplatz Ende der 1980er-Jahre wieder als Ensemble hergestellt wurde, wirkt die imposante Karlskirche nicht nur durch ihre Kuppel und die zwei seitlichen Reliefsäulen, sondern auch als architektonisches Gegengewicht zu den Gebäuden von Musikverein und Technischer Universität.

Ein historisches Juwel der ganz besonderen Art ist das markante Jugendstil-Gebäude von Otto Wagner. Die Station Karlsplatz stellte, ganz allgemein betrachtet, einen architektonischen Sonderfall im ehemaligen Wiener Stadtbahnnetz dar. Die oberirdischen Bauten der ursprünglich oben offenen Station bestehen aus zwei mit Ornamenten reich verzierten, einander gegenüberliegenden Pavillons. Im Gegensatz zu den anderen Stationen wurden sie als Stahlskelettbau mit vorgehängten Marmorplatten ausgeführt und im damals überaus modernen Jugendstil dekoriert; die Blumenornamente gestaltete übrigens Joseph Maria Olbrich.

Von jedem Pavillon führte einst nur ein Stiegenabgang zu je einem der beiden versetzt angelegten Seitenbahnsteige. Im Zuge der großflächigen Umgestaltungsarbeiten des Karlsplatzes wurde auch Otto Wagners ästhetische Stadtbahnstation restauriert und als U-Bahn-Station zu neuem Leben erweckt. Die Geschichte der auf der Marke abgebildeten „Badner Bahn“ ist ebenfalls ausgesprochen wechselvoll und reicht zurück bis ins späte 19. Jahrhundert. Der heutige Betreiber, die „Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahn“ (WLB), befördert auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz täglich rund 30.000 Passagiere zur Arbeit, zur Schule, in das riesige Einkaufszentrum „Shopping City Süd“ und zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie.





Sondermarke „Tag der Briefmarke“
Wert: 2,72 + 1,36
Ausgabetag: 11.5.2012
Auflage: 640.002 Marken in Bögen zu 6 Stück
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: ÖSD, Offset
 
Quelle: www.philaseiten.de
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