Thema: (?) (273) (278) Altdeutschland: Paketbegleitbriefe
Magdeburger Am: 13.06.2012 14:32:41 Gelesen: 202382# 89@  
@ bayern klassisch [#86]

Lieber Bayern Klassisch,
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Goldpaketbegleitbrief vom 01.03.1835 von Magdeburg nach Frankfurt a. O. Unten links: "Nebst ein Geldpäckchen H S #90 mit 27 Stück Louisd'or und 4 Stück Ducaten."



Gewogen hat das ganze 14 1/2 Loth, was auch beim nachwiegen in Berlin? festgestellt wurde. Die "308" ist nur eine Kartierungsnummer. Die Entfernung beträgt 200 km, also ca. 26,5 Meilen.

1 Louisd'or entsprach laut Taxe 5 Reichsthaler Gold, 1 Ducaten 2 3/4 Reichsthaler Gold. Damit ergeben sich für die 27 Louisd'or* 5 = 135 und für die 4 Ducaten * 2 3/4 = 11 Reichsthaler = gesamt 146 Reichsthaler Gold.

Laut Taxverordnung galt bei über 20 - 50 Thaler 2 Sgr von 5 zu 5, bei über 50 bis 100 Thaler 4 Sgr von 5 zu 5 Meilen.

26 Meilen entsprechen der 6. Entfernungsstufe und somit fielen für 146 Thaler also 6 Sgr je Entfernungsstufe an, also 6 Sgr * 6 Entfernungsstufen = 36 Sgr. Weiterhin galt hier, dass nur 50% des Silberwertes berechnet wurden, also 36 Sgr / 2 = 18 Sgr, die hier der Empfänger zu zahlen hatte.

Zum Schluß noch eine kleine Anmerkung:

Die Kennzeichnung "HS #90" befand sich auch auf dem Paket und das "H" wird hier für "Herrn" oder "Heinrich" und das "S" für Schildbach aus der Anschrift stehen.

Die noch gleichzeitig festgelegte gleiche Siegelung von Paket + Begleitbrief brachten die Zusammengehörigkeit zwischen Paket + Begleitbrief. Die späteren Paketzettel erfüllten gleichen Zweck!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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