Thema: Postämter und Postamts-Geschichten
Carolina Pegleg Am: 19.06.2012 01:44:06 Gelesen: 24530# 6@  
Während des Urlaubs -- leider schon vorbei, wir waren dieses Jahr früh dran -- konnte ich das Postamt in Quepos, Costa Rica, besuchen. Quepos liegt an der Pazifikküste des Landes.



Das Postamt liegt ganz in der Nahe des zentralen Busbahnhofes der Stadt, allerdings doch in einer versteckten Hintergasse, "Hinter Gittern".



und direkt gegenüber dem Fussballplatz (Bild stehend auf einer der im Hintergrund zu sehenden Bänke aufgenommen).

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So sieht es von innen aus:



Wenigstens fünf freundliche Postangestellte teilen sich zwei Schalterplätze:



Briefmarken gab es auch zu kaufen. Alle Marken waren bunt zusammengewürfelt als "lose Schüttung" in einer Klarsicht-Plastiktüte untergebracht -- davon hätte ich wirklich ein Foto schiessen sollen. Mit meinem Baby-Spanisch und einigem Gestikulieren habe ich ein Exemplar aller fünf vorrätigen Blocks erworben. Die Marken stammen aus den Ausgabejahren 2007 (3x), 2009 und 2010. Die Marken von Costa Rica sind wirklich schön, haben landestypische Motive, und die Ausgabenpolitik ist grundsolide.







Wie man sieht, durfte ich mir die Marken auch selbst stempeln. Zunächst hatte man mir einen Stempel in Freiform gegeben, nur mit dem Emblem der Costa Ricanischen Post und der Inschrift Correo (ohne Ort und Datum). Auf Nachfrage nach einem Stempel mit Datum ('con fecha?'), gab es dann einen Kastenstempel. Mein weiteres Nachhaken, ob dies auch der für die abgehende Post benutzte Stempel sei, scheiterte dann an der Sprachbarriere, und so muss ich also vertrauen, dass dies der "richtige" Stempel von Quepos ist.

Ich hätte gerne noch mehr Marken gekauft. Dann hätte ich allerdings die Plastiktüte ausschütten müssen, und mir die Marken rauspicken dürfen, und ich konnte mich insoweit nicht begreiflich machen. Ich musste mich also mit dem Fingerzeigen auf die herausstechenden grossformatigen Stücke begnügen. 500 Colones entsprechen übrigens $1USD.

Die Post arbeitet durchaus verlässlich, für lateinamerikanische Verhältnisse sogar phänomenal. Ein Brief in die USA, den ich von Heredia (nahe San Jose) geschickt hatte, kam innerhalb von zehn Tagen an. Ich habe auch diverse Postkarten geschickt, aber von denen habe ich noch keine Rückmeldung erhalten. Im Vergleich, von Mexiko (Yucatan) haben Weihnachtsgrüsse dieses Jahr mehr als zwei Monate gebraucht (und keine einzige Marke wurde gestempelt). Für die Postkarten in die USA habe ich übrigens drei verschiedene Portosätze gezahlt. In Heredia wurde mir das richtige Porto berechnet: 305 Colones (frankiert mit Label-ATM). Beim ersten Besuch in Quepos explodierte das Porto dann auf 450 Colones -- Ich vermute, weil keine Marke zu 5 Colones vorrätig war, wurden 3 x 150 Colones verklebt. Bei einem zweiten Besuch wurde das Porto dann auf 385 Colones reduziert -- das korrekte Porto für eine Postkarte nach Europa. Ich glaube, wer sich bei Costa Rica auf "portogerechte" Frankaturen versteift, muss leider einige Abstriche machen ...

Ausgeliefert wird die Post per Motorrad. Es gibt einige gute Strassen, aber abseits der Hauptverkehrsadern ist man sehr schnell auf Schlagloch-an-Schlagloch Schotterstrassen, die während der Regenzeit auch nicht besser befahrbar sind.



Arno
 
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