Thema: (39) (48) Marken bestimmen: Indien
Carolina Pegleg Am: 27.06.2012 22:42:46 Gelesen: 19155# 12@  
@ doktorstamp [#11]

Nigel,

die Unterscheidung von Steindruck und Buchdruck ist sicher nicht so einfach wie etwa Stichtiefdruck und Buchdruck. Gleichwohl meine ich, dass auf dem Scan erkennbar ist, dass die 1 Anna Marke links, die im Steindruck hergerstellt ist, im Druckbild etwas anders erscheint, als die 2 Anna Marke rechts, die im Buchdruck hergestellt wurde. Natürlich mag ein Fälscher die Quetschränder oder sogar die zufällig mitgedruckten Plattenlinien zwischen den Marken im Steindruck imitieren.

Verstehe mich nicht falsch, ich stelle nicht in Frage, dass Dir die Marke auf dem Scan als Steindruck erscheint; mir erscheint es nicht ohne weiteres so. Wir müssen uns in dieser Frage allerdings nicht im Kreise drehen. Die Frage ist sicher nicht ganz einfach, und jeder kann sich den Scan oben ja anschauen und eine eigene Meinung bilden ob die Marke rechts das gleiche Druckverfahren zeigt, wie die Marke links. Sagen wir salomonisch, es ist unentschieden.

Entscheidend ist, dass Dein (und Lars) Hinweis auf eine mögliche Spiro-Fälschung alleine schon aufgrund der Eigentümlichkeit des Stempels richtig ist. Ich danke Euch beiden dafür. Wie schon unter [#6] gesagt, habe ich aufgrund dieses Hinweises eine Menge gelernt. Insoweit kann ich aber teils zur Erleichterung berichten, dass ich trotz intensiver Web-Recherche keinen Hinweis darauf finden konnte, dass es von diesen Marken Indiens Spiro-Fälschungen gibt. Der Stempel auf der 2 Anna Marke selbst scheint hingegen typisch für Marken der 1854er Ausgabe Indiens zu sein.

http://catalogue.klaseboer.com/vol1/html/indiacan.htm

Ich weiss nicht wie ich es sagen soll, oder ob ich es überhaupt sagen soll, aber ich mag, wie man auf deutsch sagt "Butter bei die Fische." Wenn Dir positiv bekannt ist, dass die Boston Gang diese Ausgabe von Indien (mit einem Katalogwert von damals wahrscheinlich 20 Cents) gefälscht hat, kann ich versuchen dieser Möglichkeit nachzugehen. Ansonsten halte ich nichts davon, Bedenken und abstrakte Möglichkeiten ohne konkrete Anhaltspunkte in den Raum zustellen. Gibt es irgendetwas konkretes was Dich bei den beiden Marken an Fälschungen der Boston Gang denken lässt? Ich hatte von der Boston Gang nur im Zusammenhang mit den Lokalausgaben der USA einmal gehört.

Ich hoffe, lieber Nigel, dass ich Dir jetzt mit dem letzten Absatz nicht auf den Schlips getreten bin, aber nichts geht mir so auf den Nerv wie "Bedenkenträger," die in den Raum stellen "der Stempel sieht nicht gut aus," "davon gibt es Neudrucke," "ich habe meine Bedenken," ohne dass weitere Erläuterungen oder Erklärungen gegeben werden. Von so was lernt keiner was, ob an dem Hinweis was dran ist, weiss kein Mensch, jeder wird verunsichert, und das einzige was damit erreicht wird, ist dass einem der Spass verdorben wird.

Sorry,

Arno
 
Quelle: www.philaseiten.de
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