Thema: Altdeutschland Bayern Mi.-Nr. 1: Selten oder Massenware ?
drmoeller_neuss Am: 10.08.2012 15:45:35 Gelesen: 29314# 17@  
Einen Kommentar zum hervorragenden Beitrag von "bayern klassisch": Viele Sammler, selbst fortgeschrittene, lassen sich von Auflagezahlen blenden. Die grossen Briefmarkenhäuser und viele Postverwaltungen giessen da noch Öl ins Feuer, und nummerieren ihre Belege, um eine knappe Auflage zu suggerieren. Aber die Auflage sagt nichts über die Seltenheit einer Marke aus.

Bayern ist nun einmal als Sammelgebiet gefragter als andere. Vielleicht liegt es daran, dass Bayern ein schönes Stück Deutschland ist und auch so in der Welt beliebt und bekannt ist. Dazu kommt, dass die Bayern die ersten bei der Herausgabe von Briefmarken in Deutschland waren. :-)

Wenn ich eine durchschnittliche albumfähige Bayern Nr. 1 kaufen will, ist das kein Problem. Aber jeder fortgeschrittene Sammler gibt sich mit einer Marke nicht zufrieden, sondern sucht nach Stempeln und bestimmten Platten. Dann sind selbst 80.000 Marken nicht viel. Der ein oder andere Beleg oder Stempel wird auch noch von Heimatsammlern beansprucht.

Ich bin immer wieder erstaunt über die geringen Auflagen von modernen Marken. Albanien kommt auf wenige tausende, in anderen Ländern sind es auch nicht mehr. Die Philippinen bringen zum Beispiel zu allen möglichen und unmöglichen Anlässen Blocks in einer Auflage von oft nur 5000 Stück heraus, das heisst, ein Bruchteil der vorhandenen "Schwarzen Einser". Die Ländersammler in der Welt für Philippinen schätze ich auf wenige 100 Sammler. Motivsammler interessieren sich nicht für asiatische Politiker und Dienstjubiläen einheimischer Universitäten. Diese "Raritäten" lassen sich ohne Probleme am Sammlerschalter an der Hauptpost in Manila erwerben, ganz offiziell zum Postpreis in fast beliebiger Stückzahl und nicht "unter der Hand" und auch noch Monate nach der Ausgabe. Es ist einfach keine Nachfrage da, da reichen 5000 Stück pro Ausgabe vollkommen aus.

Dagegen besteht Nachfrage auf der ganzen Welt nach bestimmten Motiven wie Vögel und Schmetterlinge. Hier können die Preise von bestimmten Sätzen auch mit besseren altdeutschen Marken mithalten. Allerdings ist ein Motivsammler mit einem Satz glücklich. Vielleicht kauft er sich noch einen FDC. Ich habe aber noch keinen Motivsammler gesehen, der sich die gleiche Marke mit unterschiedlichen Stempeln zehnmal ins Album steckt.

Im übrigen macht kein Sammler mit seinen Sammelgebieten etwas falsch, wenn er noch Spass an seinen Briefmarken hat.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/4517
https://www.philaseiten.de/beitrag/52964