Thema: Altdeutschland Bayern Mi.-Nr. 1: Selten oder Massenware ?
bayern klassisch Am: 10.08.2012 18:33:27 Gelesen: 29283# 21@  
Hallo Henry,

deinen Beitrag [#19] habe ich leider erst nach meinem Beitrag [#20] gesehen und ich will dir gerne antworten.

Warum wird die Bestandszahl, die nach deiner Ausführung ja relativ bekannt ist, nicht für alle veröffentlicht? Warum nur einem Insider-Kreis? Kann nur der seriös damit umgehen und wie muss man das überhaupt verstehen? Irgendwie erweckt die Formulierung den Argwohn, dass hier ein Gebiet "abgeschirmt" werden soll. Der Sinn erschließt sich mir aus deinen Aussagen nicht ganz.

Es gibt und gab große Sammler, die im stillen Kämmerlein mit sehr hohem finanziellen Einsatz sammeln und sammelten. Zählte auch Bayern zu ihren Steckenpferden, und Bayern ist und war sehr beliebt, dann kamen sie nicht um den Erwerb "besserer" Stücke herum. Darunter fielen und fallen natürlich auch die Einser, welche ja einer Bayernsammlung erst ihr Renommee verleihen.

Diese Bestände wurden oft vor sehr, sehr langer Zeit angeschafft und gerne weiter vererbt, ohne dass der breite Markt etwas davon wusste. Ein paar Insider, wenn ich diesen Börsenbegriff hier verwenden darf, kannten die Mengen, die sich in diesen Sammlungen befanden. Auch werden/wurden größere Posten privat ge- und verkauft, so dass die Zahl derer, die überhaupt eingeweiht waren, sehr übersichtlich ist.

In Archiven lagern immer noch zahlreiche Einser, die offiziell statistisch nicht erfasst sind; wenn aber die Gewährung der Einsichtnahme in unberührte Firmen- und Familienarchive allein unter der Prämisse erfolgt, dass Stillschweigen über das Gesehene zu bewahren ist, dann stehen diese Informationen eben der Masse der Sammler schlicht und ergreifend nicht zur Verfügung.

Insider haben daher entweder keine Erlaubnis, oder kein Interesse an diesbezüglichen Veröffentlichungen (oft beides). Bei einer Studie über die Häufigkeit des Vorkommens von altdeutschen Topmarken hängt aber die finale Aussage hierüber stark von den vorhandenen, einsehbaren Quellen ab, die man anzapfen konnte, um sichere und verlässliche Aussagen machen zu können. Wer jeden Tag bei eBay schaut, sieht auch etliche Einser, weiß aber nicht, ob sie echt sind und welche Anteil der Bestände diese darstellen, weil es eine isolierte Betrachtungsweise bleiben muss. Das gleiche gilt auch für die Internetplattformen philasearch und Stampcircuit, oder wie sie alle heißen mögen.

Zurück zur Forschung. Wer sich über viele Jahre die Mühe macht, die tatsächlichen Bestände zu erfassen, wer Zeit und Geld opfert, um eine handfeste Aussage treffen zu können, möchte sicher nicht in der Öffentlichkeit angegriffen werden, wie es der TE ja seit geraumer Zeit in mehreren Foren versucht mit diesem Personenkreis vorexerziert. Daher werden die meisten, die sich mit dieser, oder einer vergleichbaren Thematik befassen, auch kaum ihre Erkenntnisse in die Öffentlichkeit tragen.

Dies ist sehr schade, denn gerade von dieser Klientel können die allermeisten Sammler vieles lernen und erfahren, was eben nicht im Michel oder anderswo steht. Wie meine vorherigen Beiträge jedoch hoffentlich zeigen, gehöre ich zu denen, die lieber Aufklärung betreiben und die Diskurs in der Öffentlichkeit suchen, als das Mäntelchen des Schweigens über Dinge zu legen, die längst veröffentlicht gehören.

Ich hoffe, ich konnte deine durchaus verständlichen Bedenken etwas zerstreuen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
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