Thema: Ebay: BDPh fordert Verbot für Verkauf von Briefmarken-Fälschungen
Henry Am: 15.08.2012 20:24:16 Gelesen: 74933# 62@  
Ich bin zwar in mancher Hinsicht ein fortgeschrittener Sammler, in manchen Bereichen deshalb dennoch Laie. Aus diesem Grund interessiert mich auch das Thema „Fälschung“ sehr. Ich möchte mal meine Sichtweise in weitgehend emotionsloser Fassung darstellen, die durchaus auch manche schon geäußerte Auffassung enthält:

1. Generell muss jeder Fälschung bzw. deren Vertrieb Einhalt geboten werden. Hierzu muss man sich aber auch konkret damit beschäftigen, wann überhaupt eine Fälschung vorliegt und muss dann auch den Mut haben, die Vertreiber von Fälschungen öffentlich zu benennen.

2. Man sollte sich bei beabsichtigten Handelsteilnahmen schon vor der Umsetzung über die gesetzlich erlaubten Handelsgebaren informieren. Das gilt für Anfänger noch mehr wie auch für Geübte. Ständige Änderungen erfordern ständige Kenntnisanpassung. Hier muss Anfängern Hilfestellung geboten werden.

3. Man sollte den Glauben an das Gute im Menschen durchaus hochhalten – am besten aber immer erst dann, wenn der Kontakt einer ersten kritischen Prüfung standgehalten hat. Solange ist ein gesundes Misstrauen nicht fehl am Platz.

4. Die Reduzierung des Misstrauens verpflichtet jeden, sich über die Marktgegebenheiten und Qualitätsanforderungen bezüglich der zum Erwerb beabsichtigten Gegenstände zu informieren. Auch das gilt für den Anfänger noch mehr als für den Geübten. Hier muss Anfängern Hilfestellung geboten werden.

5. Bei Auktionen reicht es meiner Ansicht nach aus, wenn der Anbieter eine Eigenschaftszusicherung geben muss. Das verhindert blumige Umschreibungen und Verschleierungen.

6. Wer eine Fälschung als solche anbietet, oder mangelhafte Ware mit stimmiger Beschreibung anbietet, ist immer noch ein reeller Kaufmann. Ob er den geforderten Preis dafür erhält, ist eine andere Sache. Hier ist es Aufgabe der Sammlerverbände und aller ehrlich gesinnten Sammler, ständige Aufklärungsarbeit zu leisten und damit den Geldhahn zudrehen. Richtig ist auch, dass man denen nicht helfen kann, die diese Warnungen dann nicht hören wollen.

Das war eine lange Meinungsäußerung, die sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Ich wollte damit nicht zuletzt kundtun, dass auch die dem Reinfall mehr anheim fallenden Anfänger in die Pflicht zur Information genommen werden müssen, bevor nur nach kaum zufriedenstellenden Verboten verlangt wird.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
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