Thema: (?) (357) (370-371) Deutsches Reich Feldpost 2. Weltkrieg
Feldpost-Admin Am: 16.08.2012 15:59:35 Gelesen: 363529# 83@  
@ Martinus

Hier die Beschreibung Deines Feldpostbriefes:

Der Stempel links neben der Lupo Marke wird im Handbuch Michel Katalog "Deutsche Feldpost" unter Bearbeitungsmerkmale der Luftfeldpostsammelstelle Berlin geführt.

Es ist ein Rechteckstempel (drei Zeiler) mit dem Inhalt " Einheit des Empfängers nimmt zur Zeit / nicht am Luftfeldpostdienst teil / a Luftfeldpostsammlestelle ...../.....

Hier gab es weitere Unterscheidungsbuchstaben a, b, c, d, e und f.

Der Brief ging an die Feldpost-Nummer 11758 mit dem Stempeldatum 16.10.42.
Laut Kannapin wäre das die Einheit "Marinebefehlshaber der Sicherung West".
Ich gehe davon aus, dass der Feldpost Beleg ein sogenannter Heimat - Front Beleg ist.

Unten links wurde mit Bleistift die Zahl "155" geschrieben, dies ist ein Weiterleitungsvermerk bzw. Kenn-Nummer. Da die Einheit zur Zeit nicht am Luftfeldpostdienst teilnahm, wurde der Brief auf dem Landweg zu der Kenn-Nummer 155 weiter geleitet. Die Kenn-Nr. 155 war das Feldpostamt 724, das zur Zeit des Stempeldatums in Paris - Av. de Jena 96 als bodenständiges Feldpostamt in Frankreich geführt wurde.

Informationen zum Feldpostam 724

Am 19. Juni 1940 aufgrund der Verfügung vom 11. Juni 1940 aufgestellt in Berlin, Wehrkreis III, als Feldpost Amt 724 zur besonderen Verfügung. und am 4. Juli 1940 dem Armee Postmeister beim Militär-Befehlshaber Frankreich zugewiesen. Das Feldpostamt 724 wird dem Armee Postmeister Paris unterstellt als bodenständiges Feldpostamt in der Ave. de Jena 96 in Paris A und ist zuständig für die Versorgung des Militär-Verwaltungsstabes. Außerdem ist das Feldpost Amt 724 verantwortlich für die Bedienung aller sonstigen bodenständigen Dienststellen in Groß - Paris. Tätig in Paris bis September 1944 und im September 1944 wird das Feldpsot Amt 724 dem Armee Postmeister Armee Oberkommando 15 Unterstellt mit dem Einsatz im Rückzug zur Reichsgrenze. Es folgen Einsätze im Raum Aachen und an der Roer mit weiterem Einsatz beim Rückzug an die Ruhr. Im Ruhrkessel bei Kapitulation im April 1945 in amerikanischen Gefangenschaft.

Hier noch einige Informationen zur Einheit:

Befehlshaber der Sicherung West

Der Befehlshaber der Sicherung West (B.S.W.) war eine Kommandobehörde der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Sie diente der seeseitigen Sicherung des Ärmelkanals und der französischen Atlantikküste.[1]

Inhaltsverzeichnis

1 Gliederung
2 Unterstellungen
3 Befehlshaber
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise

Gliederung

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne (1940) und der deutschen Besetzung Frankreichs war zunächst der Flottenchef (Kriegsmarine) für die Sicherung der eroberten Küsten verantwortlich. Der B.S.W. wurde im Oktober 1940 aus dem Stab des Befehlshabers der Sicherung der Ostsee aufgestellt. Truppendienstlich unterstand er dem Kommandierenden Admiral Frankreich, einsatzmäßig dem Marinegruppenkommando West.[2] Das Stabsquartier lag in Trouville in der Normandie. Am 8. April 1941 wurde es nach Paris verlegt.

Im Februar 1941 wurden Sicherungsdivisionen aufgestellt, in die die Flottillen der Hilfsminensucher und Vorpostenboote eingegliedert wurden. Im Küstenvorfeld der Niederlande, Belgiens und Frankreichs führte der B.S.W. die 1., 2., 3. und 4. Sicherungsdivision. Als im Oktober 1941 das Gebiet nördlich der Schelde an den Befehlshaber der Sicherung der Nordsee abgegeben wurde, schied die 1. Sicherungsdivision aus dem Befehlsbereich des B.S.W. aus. Dafür kam die im November 1942 aufgestellte 6. Sicherungsflottille in Südfrankreich hinzu. Kurz vor der Besetzung Südfrankreichs durch die Alliierten wurde der Kommandierende Admiral Südfrankreich mit der Befehlsführung beauftragt und der Bereich dem B.S.W. entzogen.

Die Dienststelle des B.S.W. wurde am 30. September 1944 aufgelöst. B.S.W., B.S.O. und B.N.O. wurden dem neuen Befehlshaber der Sicherungsstreitkräfte unterstellt.

Unterstellungen

Führer der Minensuchboote West

16 Minensuch-Flottillen
5 Räumboot-Flottillen
2 Sperrbrecher-Flottillen

Führer der Vorpostenboote West
9 Vorposten-Flottillen
1 U-Jagd-Flottille

Führer der Minenschiffe
Minenschiffgruppe West
Minenschiffgruppe Nord

Minenräumschiffe
MRS 11
MRS 12

Befehlshaber

Vizeadmiral Hermann Mootz, ab Oktober 1940
Vizeadmiral Hermann von Fischel, ab Januar 1941
Vizeadmiral Friedrich Ruge, ab Februar 1941
i. V. Kapitän zur See Winfried Hagen, Februar bis Mai 1943
Konteradmiral Erich Alfred Breuning, Juni 1943 bis September 1944

Ich hoffe, Dir mit meiner Ausführung etwas weiter geholfen zu haben.

Mit freundlichem Gruß
Feldpost-Admin
 
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