Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
Marcel Am: 24.08.2012 13:13:39 Gelesen: 198557# 47@  
Hallo,

ich möchte hier heute mal drei Faltbriefe vorstellen.

Der Erste ist ein mit 1/2 Ngr. taxierter Brief von Jena nach Stadt Sulza (heute: Bad Sulza) aus dem Jahre 1855. Der Brief geht an den Gemeindevorstand zu Stadt Sulza ist in Jena aufgegeben und ging über Apolda (Stempel leider nicht voll aufgeschlagen) nach Stadt Sulza am 27.Jan.1855. Rückseitig befindet sich ein Wachssiegel mit der Aufschrift: "Der Gemeindevorstand zu Jena". Aus dem Inhalt geht hervor das es sich um eine Genehmigung handelt.



Der Zweite ist ein mit 1 Groschen (DR Mi-Nr. 19) und Stempel Apolda (vom 3.Apr.1875) versehener Brief des Gemeindevorstandes Pfuhlsborn an Prof. Dr. Oehmichen in Jena.

Rückseitig ein Ankunftstempel aus Jena und eine Sachsen-Siegelmarke. In dem Brief steht:

Daß gegen Lehre, Leben und Wandel des hiesigen Herrn Schulleiter Carl Edmund Liebeskind während seiner ganzen Dienstzeit nicht das Geringste einzuwenden gewesen ist, seins von sein Verhalten uns stets musterhaft war, wird hierdnach die Wahrheit gemäß bezeugt.
Pfuhlsborn den 2.April 1875 Der Gemeindevorstand Gottfried Ritter


Besonders auffällig schön und relativ selten ist der Siegelstempel der Gemeinde.



Der Dritte ist ein Pergament-Faltbrief von Jena nach Rudolstadt versendet am 14.Sept.1858 mit 1 Sgr (Freimarke Thurn und Taxis Mi-Nr.11) gestempelt mit TT-Stempel mit Zahl 234 für Jena. Rückseitig ist ein Ankunftstempel aus Rudolstadt vom 15.Sept.1858 und ein schwarzes Wachsiegel.



Bei dem Wachssiegel bin ich mir nicht ganz sicher, aber es könnte sich um ein Ringsiegel derer von Witzleben (Wendelsteiner Zweig) handeln.

Witzleben ist ein altes Thüringisches Uradelsgeschlecht mit Stammsitz Witzleben (heutige Gemeinde: Ilm-Kreis). Hartmann von Witzleben (1805-1878) und dessen Frau Gräfin Marie zu Solms-Baruth (1823-1910) [Solms - altes hessisches Hochadelsgeschlecht], sowie deren Sohn Heinrich-Hartmann-Friedrich Graf von Witzleben-Alt-Doebern (13.4.1854 - 22.12.1933) besaßen unweit von Jena das Gut "Laasdorf".

Wer mir nähere Angaben zu dem Wachssiegel machen kann, dem wäre ich sehr dankbar! Aus dem Brief ist leider nichts näheres zu entnehmen.



mfG Marcel
 
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