Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
muemmel Am: 22.09.2012 22:00:45 Gelesen: 4446698# 1741@  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) ist mir diese Tage ein bar freigemachter Auslandsbrief zugeflogen:



Oberkirch in Baden hatte damals etwa 4.500 Einwohner und demnach auch ein eigenes Postamt, das anscheinend aber nur über einen einfachen „Gebühr bezahlt“-Stempel verfügte. Für Sendungen ins Ausland war jedoch der Zusatz „Taxe perçue“ oder „Taxe payée“ vorgeschrieben, da die „Sprache“ des Weltpostvereins Französisch war. In Ermangelung dessen, hat der Postbeamte neben dem bar entrichteten Porto „Taxe perçue“ handschriftlich hinzugefügt und somit der Vorschrift genüge getan.

Das Porto betrug in der nämlichen Portoperiode für einen Auslandsbrief bis 20 Gramm 30.000.000 Mark. Wenn man den Brief mit etwas mehr als 19 cm Breite im Original vor sich liegen hat, mag man kaum glauben, dass er mit Inhalt nur 20 Gramm gewogen hat. Denkbar sind allerdings Durchschriften, die damals aus extrem dünnen fast durchsichtigem Papier bestanden und extrem leicht waren.

Einen schönen Sonntag wünscht

der Harald
 
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