Thema: Rohrpostbelege
cartaphilos Am: 24.09.2012 14:24:47 Gelesen: 1207489# 796@  
@ Baber [#795]

Danke der Nachfrage. Ich hatte damals über die Philaseiten-email und dann später über den Kontaktlotsen versucht, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen, freilich ohne Erfolg. Ich hatte damals geschrieben, daß ich nur diesen einzigen Beleg in dieser Portostufe habe und ihn nicht abgeben kann. Der Pariser Beleg ist zwar sehr interessant, aber ich habe bestimmt 15 Belege mit der FF 1,60 Portostufe, sowohl frankierte als auch Ganzsachen. Das macht vielleicht auch einen Eindruck von der relativen Seltenheit der Belege zueinander: Was in Wien Raritäten sind, das ist in Paris fast 'Massenware'. Das ist so wie reine Rohrpost in Berlin zwischen 1951 und 1955 und Postschnelldienst.

Wenn der Pariser Beleg aber entbehrlich ist, dann vielleicht gegen einen anderen, meines Erachtens gleichrangigen aus Wien: Wie wär's mit "Eilzustellung zahlt Empfänger" per Rohrpost transportiert in Wien?





Zugegeben: Der Brief sieht aus wie ein rohrpost-gerupftes Hendl, aber er hat's in sich:

Die Möglichkeit, Expressbriefe und -Karten ohne verklebte Gebühr aufzugeben, wurde, so weit ich weiß im Deutschen Reich erst nach der Annexion Österreichs eingeführt, denn die Eilgebühr mußte bisher immer im Voraus entrichtet werden. Eine entsprechende österreichische Regelung, wonach die Eilzustellung dem Empfänger angelastet werden konnte, wurde erst im Zuge der Übernahme einiger österreichischer Regularien (wie der Postsparkasse) eingeführt. Zwar fiel in einigen Teilen des Deutschen Reiches der Anspruch auf Eilzustellung ab 1941 weg oder diese Zustellung wurde wie in Berlin ganz abgeschafft. Doch in Wien bleib sie erhalten, weshalb es auch die portorichtige Verwendung der RP 26 gegeben hat (wie ich es von den Herren der Öphila mitgeteilt bekam).

Von der Eilzustellung, deren Gebühren vom Empfänger zu entrichten waren, wußte man im Reichsgebiet jedoch nicht allzuviel, und daher sind entsprechende Sendungen nicht recht häufig, als Rohrpostsendungen in Wien befördert schon kleine Leckerli, vor allem wenn sie nicht aus der sogenannten Ostmark, sondern aus dem ebenfalls sogenannten Altreich stammen.

Einen schönen Tag noch
 
Quelle: www.philaseiten.de
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