Thema: Vertrauen bei Auktionshäusern? Geerbt und was nun? 40 Jahre gesammelt!
Rainer HH Am: 26.09.2012 13:46:05 Gelesen: 10726# 4@  
@ gogo100 [#1]

drmoeller_neuss und cantus haben ja schon umfangreich geantwortet.

Ich bin der Meinung, hier stimmt etwas nicht!

Zitat: Ich selber sammle seit nun mehr 30 Jahren Briefmarken und dann sollen mehrere tausend Stücke Ganzsachen, Absenderfreistempel, Ersttagsbriefe, Maximumkarten, Vorphilatelie, Freistempel-Abschnitte, Motivmarken, Deutsches Reich, Bund, DDR, Europa und Übersee in einem vertrauenswürdigen Auktionshaus verkauft werden?

Jemand, der 30 Jahre sammelt, sollte eigentlich wissen, dass bis auf die angegebene Vorphilatelie mit grosser Wahrscheinlichkeit ein grosser Teil unverkäuflich sein wird.

- Ganzsachen > ohne nähere Beschreibung keine Angabe möglich
- Absenderfreistempel > Groschenware
- Ersttagsbriefe > nur Nachkriegsware erwähnenswert (Bund/Berlin/DDR bis ~ 1953)
- Maximumkarten > siehe Ersttagsbriefe, aber noch schwerer zu verkaufen
- Freistempel-Abschnitte > praktisch wertlos
- Motivmarken > etwas als Geschenk für eine Jugendgruppe
- Deutsches Reich > hier ist für eine gute Sammlung tatsächlich ein 4stelliger Erlös denkbar, allein mir fehlt der Glaube, wenn ich sehe was noch im Bestand ist.
- Bund > Auktion Veuskens, Hildesheim (weil ich diesen aktuellen Katalog gerade griffbereit habe) 1949-1989 gestempelt, praktisch bis auf ein paar billige Werte komplett, Ausruf 280,- € (Los 6336), der gleiche Zeitraum ** ohne den Posthornsatz, Ausruf 300,- € (Los 6338)
- DDR > Veuskens, Los 6125, 1949-1990 komplett ** und gestempelt (also 2 Sammlungen) Ausruf 700,- €
- Europa/Übersee > wie soll man hierzu etwas ohne nähere Angaben sagen?

Ok, es gibt sicherlich Ausnahmen, aber an Hand der Beschreibung würde ich von einem Erlös im dreistelligen Bereich ausgehen. Wenn sich ein Auktionshaus zum Verkauf bereit erklärt, sind vom Erlös noch etwa 30% Provision fällig. Nun wurde mein Beitrag doch länger als geplant, aber so gebe ich vielleicht einen kleinen Überblick (meine persönliche Meinung) zu oben genannten Gebieten.

Um zur Frage zurück zu kommen: Es gibt einen Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer, dem die meisten Briefmarken-Auktionshäuser angeschlossen sind. In aller Regel solltest Du mit diesen Häusern kein Problem haben!

Gruß Rainer
 
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