Thema: Ehrung der Philaseiten auf der IPHLA
drmoeller_neuss Am: 08.11.2012 12:55:50 Gelesen: 7802# 14@  
Erst einmal herzlichen Glückwunsch an Richard und sein Team und an uns alle tapferen Mitstreiter in diesem Forum.

Die IPhLA ist ein grosser Erfolg für die Philatelie und ist vom BDPh zum "Schnäppchenpreis" realisiert worden. Unter diesem Gesichtspunkt sollte man auch mit der Kritik am Veranstaltungsort zurückhaltender sein. Der einzige Wermutstropfen ist die Entscheidung der Jury, die an anderer Stelle schon ausführlich kritisiert worden, zum Beispiel von Jürgen Kraft von stampsx.

Sicht eines Betroffenen: http://stampsx.com/forum/topic.php?id=5114

Manche mögen dem Autor einen Hang zum Narzissmus vorwerfen, aber in seiner Kritik hat er grundsätzlich recht und ich stimme mit Jürgen hier 100% überein. (bitte selbst lesen)
Nur als Beispiel: Das "Michel-Forum" hat 6 Punkte mehr als stampsx und die philaseiten bekommen. Zahlreiche Sammler, mich eingeschlossen, haben sich schon längst aus diesem Forum als passive Leser zurückgezogen. Philatelistisch tiefgehende Beiträge finden sich dort kaum noch. Neben einigen hartgesottenen Sammlern bleiben nur noch die Forentrolle, die in den anderen Foren keinen Zugriff (mehr) haben. Von verschiedener Seite aus kam der Vorschlag, dass man dieses Forum im Interesse der Philatelie am besten ganz abschaltet und vom Netz nimmt.

Ich kann die Bewertung auch nicht im entfernsten nachvollziehen. Für mich ist das ganze Konzept fragwürdig: Da sollen 11 Juroren in vier Gruppen innerhalb von 3 Monaten über 500 wissenschaftliche Forschungsarbeiten fundiert beurteilen können? Auf eine Hochschule hochgerechnet hiesse das, dass ein Professor pro Jahr eine Kapazität von mehreren hundert Diplom- und Doktorarbeiten hätte.
Man kann die Kriterien für die Bewertung der Exponate noch so gut ausfeilen, wenn die Jury zu klein ist, bleibt pro Exponat vielleicht nur eine halbe Stunde und damit viel zu wenig Zeit, um sich damit ausgiebig zu beschäftigen.

Gerade das Internet bietet den unbeschreiblichen Vorteil der "Schwarmintelligenz". Natürlich kann man hier gleich mit dem Vorwurf kommen, dass internetbasierte Umfragen manipuliert werden können. Dem möchte ich entgegnen, dass ein schlechtes Forum oder eine schlechte Seite eben keine Fangemeinde hat, deren Mitglieder auch einmal "versehentlich" doppelt abstimmen.

Fazit: Entweder man sieht das IPhLA-Bewertungsdesaster sportlich und freut sich so wie Richard über jedes Metall, was man mit nach Hause nimmt, und stört sich einen Dreck um die anderen Bewertungen. Oder man ärgert sich so wie Jürgen Kraft.

Für alle wird sich die Frage nach dem Sinn der Teilnahme an einem solchen Wettbewerb stellen, wenn die Ergebnisse nicht aussagekräftig und mehr oder weniger zufällig sind und auch die Jury nicht zu einem Gespräch zur Verfügung steht. Als Aussteller kann man die 30 EUR Exponatsgebühr als allgemeinen Beitrag zur Förderung der Philatelie buchen, oder man schenkt sich den ganzen Aufwand, und investiert das Geld lieber in ein schönes Abendessen. Den Mitgliedern eines Forums ist die IPhLA-Entscheidung herzlich egal, die Abstimmung erfolgt über die Qualität der Beiträge und zur Not mit den (virtuellen) Füssen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/4826
https://www.philaseiten.de/beitrag/56216