Thema: Ehrung der Philaseiten auf der IPHLA
drmoeller_neuss Am: 08.11.2012 22:35:13 Gelesen: 7642# 20@  
@ Lars Boettger [#18]

Genauso habe ich das gemeint. Es tut mir leid, wenn das in meinem Beitrag nicht so herüber gekommen ist.

Ca. 500 Exponate und vier Gruppen macht pro Gruppe ca. 150 Exponate.

Ich kann durchaus den Aufwand nachvollziehen, den man zur vernünftigen Beurteilung von Schriftgut aufwenden muss, wenn man dem Autor nicht Unrecht tun möchte.

Ich hatte in meiner Studienzeit eine Studentenzeitung herausgegeben. Von Fachbuchverlagen, aber auch von Musikverlegern und Softwarefirmen kamen regelmässig Rezensionsexemplare. Ich hatte Glück, wenn ich ein neues zu beurteilendes Lehrbuch einem Kommilitonen zur Rezension vorlegen konnte, der sich in seinem Studienabschnitt ohnehin mit dem gleichen Thema beschäftigte. Das Ergebnis war eine Beurteilung, die manchmal einem zweiten Lektorat nahekam und noch den ein oder anderen Fehler im Werk aufzeigte. Manchmal hatte ich aber einfach Pech, oder die Rezensionsexemplare kamen gleich stapelweise. Dann musste der Chefredakteur selbst Hand anlegen. Kurz in dem Buch geblättert, ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis, die gelungene Zeichnung auf Seite 97 ausführlich gelobt und den vom Verlag mitgelieferten "Waschzettel" in eigenen Worten zusammengefasst, das wars. Mehr als eine Stunde habe ich dafür nicht investieren können. Eine fundierte Bewertung ist dabei nicht herausgekommen, wenigstens wusste der Verlag, dass man als Redaktion die Neuerscheinung zur Kenntnis genommen hatte. Eine fundierte Beurteilung setzt voraus, dass man das Werk gelesen und sich damit beschäftigt hat. Unter einem Arbeitstag Aufwand war mir das nicht möglich.

Da die Jurymitglieder noch andere Verpflichtungen haben, unterstelle ich einfach, dass pro Werk nicht mehr als eine Stunde spendiert wurde. Wie ich aus eigener Erfahrung weiss, reicht das gerade für eine grobe Inhaltsangabe aus. Da spielt es auch keine Rolle mehr, ob das Werk in Deutsch, Spanisch oder Chinesisch geschrieben ist, und man die Sprache nicht versteht, wenn man sowieso keine Zeit hat, das Werk zu lesen und sich damit näher zu beschäftigen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/4826
https://www.philaseiten.de/beitrag/56254