Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
roteratte48 Am: 16.12.2012 11:05:47 Gelesen: 194687# 75@  
@ Cantus [#74]

Danke, Ingo, dass Du "mitspielst" - hoffentlich entschließt sich der eine oder andere auch noch dazu, mal auf die Rückseite seiner Belege zu schauen. Wie angekündigt, heute mal Lacksiegel aus bayerischen Landen. Leider sind diese Siegel häufig nicht allzu gut erhalten - sei es, dass sie bereits beim Siegeln zu einem unleserlichen Pflaatschen verschmiert wurden; sei es, dass sie beim Öffnen des Briefes zerbrochen wurden. Ich hab mal vier Stück für euch gescannt - sie sind einigermaßen klar zuerkennen:

1. Brief aus Oberfranken 1785 mit Siegel der Verwaltung des Ritterschaftskantons GEBÜRG mit Sitz in Bamberg (fast farbloser Abschlag L1 "V.BAMBERG")



2. Brief aus ERLANGEN 1752 (Blindabschlag L1 "V.ERLANG") der Verwaltung des reichsritterschaftlichen Kantons Steigerwald



3. Ein Mordstrumm Brief aus ROTTENBAUER mit Blindabschlag L1 "DE WURCEBOURG" 1787 - bereits die Handschrift verrät, dass dieses Schreiben nicht von der Hand eines berufsmäßigen Schreibers stammt. Er ist eigenhändig verfasst von Johann Philipp von Wolfskeel und gerichtet an die Verwaltung des reichsritterschaftlichen Kantons Odenwald in Kochendorf; entsprechend ist das Siegel ein privates - das der Reichsritter von Wolfskeel:



4. Und letztens ein Brief aus GIENGEN 1789 (L1s "..V.GIENGEN") - und jetzt wird bayern klassisch mir Mogelei unterstellen - Giengen ist nun wirklich nicht bayerisch, wenn auch nur wenige km von der Grenze entfernt im Württembergischen. Aaaaber - der Brief, gerichtet an die reichsfürstlich Hoch- und Deutschmeisterliche Hofkammer in Mergentheim - wurde in ZÖSCHINGEN geschrieben und das wiederum liegt auf der bayerischen Seite der Grenze, wenn auch nur einen Steinwurf von Württemberg entfernt. Auch dies ein Familiensiegel einer Ritterdynastie.



Einen schönen Sonntag und Grüße ins Forum - Rolf
 
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