Thema: Ganzsachen: Gibraltar
Cantus Am: 20.12.2012 23:25:16 Gelesen: 15311# 4@  
In den Jahren zwischen 1886 und 1898 erschienen parallel zu den Postkarten auch insgesamt neun verschiedene Streifbänder (S) in mehreren Wertstufen und verschiedenen Farben, sowohl beim Wertstempel als auch bei der Papierfarbe.

Zunächst war im Jahr 1886 ein Streifband von Natal zu 1/2 P. in rotbraun auf sämischem Papier mit schwarzem Überdruck „GIBRALTAR“ in Gebrauch. Die Währung lautete auf Penny.





S 1

Von 1887 bis 1889 gab es eine geänderte Ausgabe zu 1/2 Penny in grün und 1 Penny in karmin, ebenfalls auf sämischem Papier.

Alle diese Streifbänder sind in dem einheitlichen Maß 125 x 300 mm hergestellt. Diese Maßangabe bezieht sich stets auf das gesamte Streifband, so wie hier zu sehen. Bei gebrauchten Streifbändern sieht man üblicherweise nur die zusammengefaltete Vorderseite. Zur Bestimmung ist es dann erforderlich, das Papier in seiner Gesamtlänge in Vorder- und Rückseite auszumessen; dabei dürfen dann auch die übereinander geklebten Papierbahnen nicht vergessen werden.





S 2

Zwei gebrauchte Exemplare kann ich zeigen. Beide sind in derselben Handschrift. Ein Exemplar ging nach Berlin, eines nach Karlsbad in Böhmen. Dennoch sind beide irgendwie bei mir gelandet, vielleicht deshalb, weil es nicht so sehr viele Sammler in Deutschland gibt, die sich mit den Ganzsachen von Gibraltar beschäftigen.





S 2

Im Jahr 1889 wurden diese beiden Arten von Streifbändern mit einem schwarzen Aufdruck in spanischer Währung versehen. Die neuen Wertstufen lauteten nun auf 5 und 10 Centimos.







S 5

Im gleichen Jahr wurden dann die endgültigen Streifbänder mit diesem Wertstempel verkauft. Die Werte lauteten jetzt allgemein auf 5 und 10 Centimos, nun aber ohne Überdruck. Diese Streifbänder gibt es sowohl auf sämischem als auch auf strohgelbem Papier.

Hier zeige ich zwei Streifbänder nebeneinander. In beiden Wertstempeln gibt es Farbschäden, solches ist aber bei diesen frühen Ausgaben nichts Ungewöhnliches und sollte daher auch nicht gesondert bewertet werden.





S 6

Auch hier kann ich zwei gelaufene Exemplare zeigen.



S 6 nach Coepenick



S 6 mit Adresszudruck nach Paris

Bei dem Streifband zu 10 Centimos in karmin zeige ich ebenfalls zwei Streifbänder nebeneinander. Während der rechte Wertstempel noch recht frische Farbe aufweist, ist der linke Wertstempel etwas verblasst, wodurch der Farbauftrag abnimmt; auch das ist normal.





S 7

Parallel erschienen im Jahr 1898 zwei weitere Streifbänder mit kleinerem Wertstempel, nun wieder in Penny-Währung. Hiervon kann ich leider kein Exemplar zeigen.

Demnächst stelle ich euch andere Arten von Ganzsachen aus Gibraltar vor.

Viele Grüße
Ingo
 
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