Thema: Heimatsammlung Oderbruch - Ansichtskarten, Stempel und Belege
Cantus Am: 31.12.2012 19:10:07 Gelesen: 73764# 2@  
Guten Abend zusammen,

ich habe lange überlegt, wie ich beginnen soll, und nun habe ich mich entschieden, mit Wriezen, der "heimlichen Hauptstadt des Oderbruchs", den Anfang zu machen, auch auf die Gefahr hin, dass manche vielleicht schon meinen (etwas anders gearteten) Beitrag zu Wriezen kennen, den ich in einem anderen Forum gebracht hatte. Irgendwo muss man jedoch anfangen und anders als Andere, die nur ihren Wohnort und möglicherweise noch ein wenig außen herum suchen, ist das bei mir eine ganze Region, etwa 30 km in Nord-Süd-Richtung und etwa 15 km von Westen nach Osten.

Alles, was ich zukünftig zu diesem und einer Menge anderer Orte hier vorstellen werde, wird stets in der Abfolge zu sehen sein, dass erst Ansichtskarten zu sehen sind und erst danach Postbelege und Anderes, was zu einer Heimatsammlung gehört, je nachdem, was im Einzelnen vorhanden ist.

Alle Stempel, die in diesem Thema gezeigt werden, werden zu einem späteren Zeitpunkt in die Stempeldatenbank hochgeladen, soweit die Stempel eine ordentliche Qualität besitzen und mir das Einstellen in der Stempeldatenbank sinnvoll und notwendig erscheint. Ich habe mich - soweit möglich - bemüht, bei der Auswahl der Ansichtskarten solche zu bevorzugen, die postalisch gelaufen sind, damit bei dem Ganzen die Philatelie nicht zu kurz kommt.

Heute nun also

Wriezen

Wriezen ist auf der Landkarte recht leicht zu finden, wenn man von der äußersten Nordgrenze Berlins noch leicht nach Norden und dann eine Linie geradewegs nach Osten zieht. In Wriezen kreuzen sich die Bundesstraße B 167, die von Bad Freienwalde kommend über Wriezen nach Seelow führt, mit der Landesstraße L 33, die von Prötzel über Wriezen nach Letschin führt.

Wriezen liegt an der Oder, jedoch nicht an dem Fluss, den man heute als die Oder bezeichnet, sondern an dem Flussbett, durch das die Oder ursprünglich ihren Weg nahm; hier wird dieses Gewässer als die "Alte Oder" bezeichnet. Da die Oder früher regelmäßig über die Ufer trat und die gesamte Region überschwemmte, hatte Friedrich der Große veranlasst, dass ein neues Oderbett gegraben und zur westlichen Seite hin auch eingedeicht wird. In der Folge konnte das Gebiet, das heute als Oderbruch bezeichnet wird, nach und nach trockengelegt werden und neue Bewohner wurden angesiedelt; der ursprüngliche Haupterwerb "Fischfang" wechselte zum Haupterwerb "Ackerbau und Viehzucht". Eine Vielzahl der oben genannten Wohnplätze, Ansiedlungen und Dörfer wurde neu gegründet, denn zuvor gab es in dem großen Überschwemmungsgebiet nur wenige kleinere Anhöhen, auf denen man Behausungen errichten konnte. Die Entwicklung dieser Dörfer wurde wesentlich dadurch beeinflusst, dass es am westlichen Rand des Oderbruches bereits zwei größere Orte gab, Bad Freienwalde und Wriezen. Wriezen war dabei ein wichtiges Handelszentrum, durch das die bäuerlichen Erzeugnisse des Oderbruches in die großen Städte, vorrangig nach Berlin, transportiert werden konnten.

Zu Wriezen (ursprünglich Wrietzen) finden sich allerlei Informationen im Internet; ich empfehle dabei insbesondere folgende Links:

http://www.wriezen.de/

http://www.tourismusinfo-wriezen.de/geschichte.php

http://oderbruchpavillon.de/bausteine/beitraege/schmook.htm

http://oderbruchpavillon.de/index.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Wriezen

Hier einige kurze Informationen zur Stadt; dieses und weiteres findet man u.a. bei den vorgenannten Links

Höhe: 10 m ü. NN
Fläche: 94,54 km²
Einwohner: 7615 (31. Dez. 2011)
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16269
Vorwahl: 033456
Kfz-Kennzeichen: MOL

An der Oder und der Straße nach Stettin gelegen, entstand im 12. Jahrhundert eine mittelalterliche Kaufmannssiedlung. Im Mittelalter wurde Wriezen im Jahr 1247 erstmals erwähnt, als "oppidum wrecene". Dabei kann davon ausgegangen werden, dass wrecene ‚am Fluss‘ bedeutet. In den meisten slawischen Sprachen bedeutet Reka/Rzeka/Rieka noch heute Fluss. So lag Wriezen damals direkt an einem großen Fluss: an der Oder.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Wriezen bei Kampfhandlungen fast vollständig zerstört und in den folgenden Jahrzehnten unter erheblicher Veränderung des Stadtbildes neu wieder aufgebaut. Das kommunistische Stadtratsmitglied von Wriezen, Fritz Dornbusch, hatte zusammen mit zwei anderen Männern die kampflose Übergabe der Stadt an die Rote Armee versucht, wurde aber von der SS gefasst und am 18. April 1945 durch Kopfschuss hingerichtet.

Die Stadt Wriezen wurde Ende 1997 um vier ehemalige Gemeinden vergrößert. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die neue Gemeinde Wriezener Höhe aus drei bisher selbständigen Gemeinden gebildet.

Im Oktober 2003 wurde die Gemeinde Wriezener Höhe in die Stadt Wriezen eingegliedert. Vorherige Gemeindezusammenschlüsse fanden in den Jahren 1957, 1959 und 1974 statt.

So viel zunächst als Einführung, die ersten Bilder folgen in einem gesonderten Beitrag.

Viele Grüße
Ingo
 
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