Thema: Ganzsachen: Luxemburg
hajo22 Am: 14.02.2013 23:27:27 Gelesen: 73471# 16@  
@ Lars Boettger [#15]

Hallo Herr Böttger,

kurz zu den deutschen Kolonien und Ganzsachen in diese Gebiete. Modern gesagt, da sind Sie zu kurz gesprungen.

Generell ist erhalten gebliebene Post in die deutschen Kolonien um ein Vielfaches seltener als Post aus den deutschen Kolonien. Das hat eine Vielzahl von Gründen. Ich will mal 2 wesentliche nennen: Nur ganz wenige der in den Kolonien lebenden Deutschen waren Philatelisten, insgesamt vielleicht eine Handvoll. Zudem war die Anzahl von Deutschen in den Kolonien verschwindend gering, vor allem in der Südsee. Ein weiterer Hauptgrund war die Internierung und Repatriierung von Deutschen nach dem I. Weltkrieg. Die ausgewiesenen Händler, Pflanzer, Beamten konnten nur das Notwendigste mitnehmen und dazu zählten i.d.R. nicht die Korrespondenzen, sofern überhaupt noch vorhanden.

Hier zeige ich eine schöne Bedarfsganzsache aus Treptow v. 3.7.1895 nach Dar-es-Salaam, Ankunft 31.7.95, an einen Maschinisten eines Kriegsschiffs (sogenannter "Stationär", wie z.B. SMS Königsberg).

Die deutsche Südsee ist noch sehr viel schwieriger. Hier kann ich nicht eine einzige GS aus D zeigen, dafür aber eine schöne Karte aus dem Hofbräuhaus in München v. 4.6.1904, Ank. Simpsonhafen 8.8. und - da der Herr Gouverneurssekretär Merz - übrigens ein Sammler - gerade in Rabaul weilte, nach Herbertshöhe 9.8.1904.

Wie gesagt: Post in die deutschen Kolonien ist erheblich seltener anzutreffen als umgekehrt. Ganzsachen sind besonders schwer zu finden.

Aber hier geht es ja um Luxemburg. Ich sammle die Ganzsachen Luxemburg zwar nicht, will aber aus meinen Beständen 2 GS zeigen, beide mit schönen Bahnpoststempeln kurz nach der Jahrhundertwende 1900. Auch ein reizvolles Sammelgebiet.






 
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