Thema: Nachverwendete, weiter- und wiederverwendete Stempel nach 1945
drmoeller_neuss Am: 07.03.2013 21:44:20 Gelesen: 126184# 93@  
In Nordhausen am Harz hat sich die Lieferung der neuen DDR-Stempel wohl etwas verzögert, weswegen auf die eiserne Vorkriegsreserve zurückgegriffen wurde.

Interessant ist, dass diese alten Stempel erst wieder Mitte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts aus der Versenkung aufgetaucht sind. Ich vermute, dass die im Schalterdienst eingesetzten Normstempel zum Einarbeiten der Postleitzahl eingeschickt wurden, und daher auf Reservestempel zurückgegriffen wurde. Im Gegensatz zur Deutschen Bundespost sind in der DDR nicht alle Stempel mit Einführung der Postleitzahl erneuert worden. In brauchbare "Altstempel" wurde der obere Steigbügel teilweise entfernt und die Postleitzahl eingelötet.

In Nordhausen hat man allerdings auch die alten Schätzchen aus der Kaiserzeit mit Postleitzahlen ertüchtigt. An der veralteten Uhrzeitangabe "12-1N" hat man sich in der Mangelgesellschaft DDR nicht gestört. Man musste sich zu helfen wissen.



Der Brückenstegstempel Nordhausen 1 -h- ist am 24. April 1967 noch ohne Postleitzahl, fast ein Jahr später am 22. März 2013 ist er mit Postleitzahl (55) versehen !



Off-topic, aber auch interessant: Nordhausen ist ein Endbahnhof der Harzquerbahn, auf der immer noch Dampflokomotiven (neben modernen Strassenbahnen !) ihren Dienst versehen.
 
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