Thema: Belege bewerten: Was muß ich beachten ?
Rainer HH Am: 01.05.2013 19:06:05 Gelesen: 2147# 2@  
Die Bewertung von Belegen, mein Lieblingsthema! ;)

Zuerst möchte ich jedoch schreiben, das das Deutsche Reich nicht mein Sammelgebiet ist.

Für einen Belegesammler ist der Katalogwert in aller Regel uninteressant, und der Satz "Jede Marke ist genau das wert, was der andere bereit ist zu zahlen." wird häufig genannt.

Als erstes prüft der Belegesammler die Portorichtigkeit, im Gegensatz der im Michel genannten, tolerierten 10% Überfrankatur wird diese selten geduldet.
Wichtig ist auch, das die Beförderung möglichst nachgewiesen wird, Ankunftstempel und sonstige postalische Vermerke, die sich meist auf der Rückseite befinden, helfen hier. Auch bei Belegen wird selbstverständlich auf Qualität geachtet, also keine verschmierten Belege, auf denen Katalognummern oder Preise notiert sind und ähnliches, auch die verklebten Marken müssen einwandfrei sein. Diese Vermerke wurden in der Vergangenheit sogar mit Tinte auf der Vorderseite angebracht, was das für den Wert eines Briefes bedeutet kann sich jeder ausmalen.

Zusatzleistungen und Portostufen sind ebenfalls ein wichtiger Aspekt: Einschreiben, Wertbrief und Nachnahme sind die bekanntesten. Seltene Kombinationen wie Drucksache per Einschreiben oder Eilbrief, seltene Destinationen wie z. B. China oder Australien erhöhen den Wert weiter.

Ich könnte jetzt einen fürchterlich langen Artikel schreiben, auf was der Belegesammler sonst noch so achtet, da wären besondere Stempel (Überlandpost, Schiffspost), postamtliche Aufkleber (wie die oben gezeigte, handschriftliche Änderung des Aufgabepostamtes auf dem R-Zettel), besondere Beförderungen (Rohrpost) und vieles andere mehr.

Ich hoffe, das bis jetzt Geschriebene zeigt aber auf, das es für die in der Überschrift einfache Frage keine einfache Antwort geben kann.

Gruß Rainer
 
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